Spanien: Touris sitzen im Café – Einheimische attackieren sie
In Spanien wurden am Wochenende zahlreiche Touristen in Restaurants von Einheimischen beschimpft und mit Wasser bespritzt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien kam es am vergangenen Wochenende erneut zu Protesten gegen Massentourismus.
- In Barcelona wurden dabei zahlreiche Touristen von Einheimischen mit Wasser bespritzt.
- Feriengäste überlegen sich mittlerweile nicht mehr nach Spanien zu reisen.
Spanien ist das zweitbeliebteste Reiseziel weltweit. Laut offiziellen Zahlen reisten im vergangenen Jahr 85 Millionen ausländische Touristen in das Land. Trotz dieser Beliebtheit haben einige Einheimische genug von den Touristen. Der Grund dafür sind die hohen Lebenshaltungskosten.
In den vergangenen Wochen kam es deshalb in mehreren grösseren Städten in Spanien zu Demonstrationen gegen Massentourismus. Die Teilnehmer wollen weniger Hotels und Kreuzfahrtschiffe in ihrem Land. Ausserdem wird gefordert, dass die Arbeitsbedingungen für Angestellte im Tourismussektor verbessert werden.
Auch die vielen Terrassen der Tapasbars und Restaurants sind ihnen ein Dorn im Auge. Im spanischen Fernsehen sagte eine Aktivistin etwa: «Wir können nicht mehr mit unserem Hund Gassi gehen. Überall stehen Tische und Stühle.» In Barcelona wurden Touristen, die in einem Café sassen gar während einem Protest von Einheimischen beschimpft und mit Wasser bespritzt.
«Überlegen uns, ob wir da nochmal hin gehen»
Die Bilder gingen um die Welt und haben zumindest bei deutschen Feriengästen bleibenden Eindruck hinterlassen. «FOCUS online» berichtet, dass sich etwa Angela B. in der Kommentarspalte des dazugehörigen Artikels zu Wort gemeldet hat. Die Frau aus Hannover gibt an, dass sie mit ihrer Familie jedes Jahr Ferien in Spanien mache. «Wir werden uns überlegen, ob wir da nochmal hin gehen.»
Viele würden ausserdem zum Boykott der spanischen Städte und Inseln aufrufen. Ein anderer Mann findet: «Auf Touristen losgehen, die Geld bringen, das geht gar nicht.» Ein anderer Leser sagt, er könne zwar die Einwohner verstehen. «Aber nicht die Touristen sind schuld, sondern die spanische Regierung.»
Für Rüdiger A. wiederum sind die «geldgierigen und überwiegend spanischen Eigentümer» für die hohen Mieten verantwortlich. «Und nicht die Touristen».