SPD-Mann prügelt auf AfD-Politiker in Hürther Kneipe ein
Ein SPD-Stadtrat soll einen AfD-Politiker in einer Kneipe in Hürth bei Köln angegriffen haben. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum Samstag.
In der Gaststätte «Adlerhof» in Hürth kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern. Laut «Bild» soll der SPD-Fraktionsvorsitzende Lukas Gottschalk auf den AfD-Stadtverordneten Norbert Raatz eingeschlagen haben.
Der Staatsschutz der Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Ein politisch motivierter Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden, wie «T-Online» berichtet.
Ein Überwachungsvideo des Vorfalls kursiert in den sozialen Netzwerken. Es zeigt, wie eine verbale Diskussion in eine körperliche Auseinandersetzung eskaliert.
Reaktionen der Beteiligten
Die AfD fordert von der SPD, sich von der Tat zu distanzieren und sich beim Opfer zu entschuldigen. Sie betont, dass es im Wahlkampf nicht zu Gewalt kommen dürfe.
Lukas Gottschalk erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass es ihm leid tue, dass es zu dem Vorfall gekommen sei. Er werde sein politisches Engagement vorerst ruhen lassen.
Wie kam es zur Auseinandersetzung zwischen dem SPD-Mann und dem AfD-Mann?
Gottschalk schildert laut «Tagesspiegel», dass er mit seiner Verlobten die Gaststätte besuchte. Dort seien sie zunächst wegen ihrer Weihnachtspullover angepöbelt worden.
Die Gäste an der Theke, einschliesslich Raatz, sollen nach dem Anschlag in Magdeburg öffentlich rassistische und menschenfeindliche Äusserungen getätigt haben.
«Nachdem dann meine Verlobte vom Wirt auch noch sexistisch beleidigt wurde, kam es auch zu Handgreiflichkeiten», so Gottschalk.
Politische Dimension
Martin Vincentz, Vorsitzender der nordrhein-westfälischen AfD-Fraktion, bezeichnet den Vorfall als «Zäsur in der nordrhein-westfälischen Kommunalpolitik.«
Die SPD in Nordrhein-Westfalen äusserte sich zurückhaltend. Ein Sprecher erklärte laut «T-Online:
«Wir bitten um Verständnis, dass wir uns vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen nicht zu dem Vorfall äussern können." Selbstverständlich distanziere sich die Partei von jeglicher Form der Gewalt.