SPD siegt - Rot-Grün abgewählt
Es ist die Überraschung zum Ende des Superwahljahres: Die SPD siegt in Niedersachsen - und deklassiert die in Umfragen lange führende CDU. Eine Fortsetzung von Rot-Grün ist aber nicht möglich.
AfD schafft Einzu ins Parlament
Die SPD unter Ministerpräsident Stephan Weil legt deutlich zu und wird zum ersten Mal seit 1998 wieder stärkste Kraft. Die CDU fährt mit ihrem Spitzenkandidaten Bernd Althusmann ihr schlechtestes Ergebnis seit 1959 ein, obwohl sie in Umfragen lange vorn gelegen hatte. Die Grünen landen zwar vor der FDP auf Platz drei, erleiden aber starke Einbussen. Die AfD schafft den Einzug ins Parlament, die Linken scheitern.

Das Wichtigste in Kürze
- SPD gewinnt die Landtagswahl in Niedersachsen.
- In Umfragen lag die CDU lange vor, fuhr nun aber ihr schlechtestes Ergebnis seit 1959 ein.
- Wegen deutlichen Verlusten der Grünen, wird es aber nicht zu einer rot-grünen Koalition kommen.
Drei Wochen nach ihrer historischen Niederlage bei der Bundestagswahl hat die SPD die vorgezogene Landtagswahl in Niedersachsen zwar spektakulär gewonnen. Wegen deutlicher Verluste der Grünen hat die rot-grüne Koalition aber keine Mehrheit mehr, wie das vorläufige amtliche Endergebnis in der Nacht zum Montag ergab. Die Koalition in Niedersachsen war das letzte rot-grüne Bündnis in einem Flächenland. Damit steht eine schwierige Regierungsbildung in Niedersachsen bevor.
SPD legt vier Prozentpunkte zu
Die Sozialdemokraten verbessern sich nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 36,9 Prozent, gut vier Punkte mehr als 2013. Die CDU kommt nur noch auf 33,6 Prozent, rund zweieinhalb Punkte weniger. Die Grünen rutschen fünf Punkte ab auf 8,7 Prozent. Die FDP landet bei 7,5 Prozent, ein Minus von 2,4 Punkten. Die AfD schafft mit 6,2 Prozent den Einzug ins Parlament, bleibt aber hinter ihren jüngsten Wahlerfolgen zurück.
AFD mit neun Sitzen im Landtag
Die Sitzverteilung sieht mit Überhang- und Ausgleichsmandaten so aus: CDU 50 (2013: 54), SPD 55 (49), Grüne 12 (20), FDP 11 (14) und die AfD 9 (0). Rot-Grün kommt damit auf 67 Mandate. Die absolute Mehrheit liegt bei 69 Mandaten. (dpa)