Spielplatz-Täter von Annecy hat auch in der Schweiz Asyl beantragt
Ein Mann verletzt in Annecy (F) – nahe der Schweiz – mehrere Menschen mit einem Messer schwer, darunter Kinder. Er soll in der Schweiz Asyl beantragt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Annecy (F), unweit von Genf, hat ein Angreifer auf Kinder und Erwachsene eingestochen.
- Beim Täter handelt es sich um einen 32-jährigen Syrer mit Flüchtlingsstatus in Schweden.
- Der Mann soll auch in der Schweiz einen Asyl-Antrag gestellt haben.
Am Donnerstagmorgen kommt es im französischen Annecy – nahe der Grenze zur Schweiz – zu einem schockierenden Vorfall. Ein Mann greift auf einem Spielplatz mehrere Kleinkinder und zwei Erwachsene mit einem Messer an.
Vier Kinder im Alter von 22 bis 36 Monaten und einer der Erwachsenen werden dabei lebensgefährlich verletzt. Der Täter wird daraufhin festgenommen und befindet sich in Polizeigewahrsam.
Laut Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne handelt es sich um einen 32-jährigen Syrer mit Flüchtlingsstatus in Schweden. Die Beweggründe des Täters sind unbekannt. Die Ermittler würden bislang kein terroristisches Motiv sehen, sagt Line Bonnet-Mathis, Staatsanwältin in Annecy.
Täter stellte auch in der Schweiz einen Asyl-Antrag
Innenminister Gérald Darmanin liefert wenig später im Interview mit dem TV-Sender «TF1» weitere Informationen zum Täter. Der Mann habe sich «regelmässig auf französischem Territorium aufgehalten, da er seit zehn Jahren in Schweden als Flüchtling lebte.»
Er sei ein Syrer, der 2013 in Schweden Asyl beantragte und eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten habe. Allerdings habe er auch in Italien, Frankreich und in der Schweiz einen entsprechenden Antrag gestellt.
«Aus Gründen, die wir uns nicht gut erklären können. Er hätte dies nicht tun müssen, da er seit zehn Jahren in Schweden Asyl hatte», so Darmanin.
Das Staatssekretariat für Migration SEM bestätigt Darmanins Aussage am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Allerdings habe der Syrer seinen Antrag in der Schweiz später wieder zurückgezogen.
Kinder operiert und in stabilem Zustand
Die verletzten Kinder befinden sich nach der Tat zunächst in kritischem Zustand. Am Freitagmorgen gibt Premierministerin Élisabeth Borne ein positives Update: «Ich verfolge den Gesundheitszustand der Opfer sehr genau, ihr Zustand ist stabil. Glücklicherweise konnten alle verletzten Kinder operiert werden.»
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will im Laufe des Tages gemeinsam mit seiner Frau Brigitte die Opfer und ihre Familien treffen. Der Täter soll sich am Freitag einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen müssen.