Staatsanwalt fordert Bestrafung von Ex-FPÖ-Chef Strache
Der Korruptionsfall um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache geht in die nächste Runde. Vor Gericht fordert der Staatsanwalt nun die Bestrafung des Österreichers.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache steht in Österreich wegen Korruption vor Gericht.
- Der Staatsanwalt fordert eine Bestrafung des ehemaligen Politikers.
- Aufgeflogen ist der ganze Fall wegen der Ibiza-Affäre und dem dazugehörenden Video.
Im Korruptionsprozess gegen Österreichs ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat der Staatsanwalt die Bestrafung des Ex-Chefs der rechten FPÖ gefordert. Die Beweise, darunter auch Chatnachrichten, bezeichnete der Staatsanwalt in seinem Schlussplädoyer am Freitag als «sehr dicht».
Vorteilhafte Gesetzesänderung
Ein konkretes Strafmass forderte der Staatsanwalt nicht. Der Strafrahmen für Bestechlichkeit liegt zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft. Das Urteil im Wiener Landgericht wurde am Freitag erwartet.
Laut Staatsanwalt verhalf Strache dem befreundeten Eigentümer einer Privatklinik zu einer vorteilhaften Gesetzesänderung. Es gebe einen klaren Zusammenhang zu Spenden des Freundes an die rechte FPÖ, deren Vorsitzender Strache damals war. Auch das Angebot des Unternehmers an Strache, Urlaub auf Korfu zu machen, sei strafbar.
Strache stolperte über Ibiza-Video
Strache habe sich als Oppositions-Abgeordneter und späterer als Vizekanzler dafür eingesetzt, dass die Schönheitsklinik Zugang zu einem staatlichen Fonds erhielt. Es sei Strache nicht um eine allgemeine Gesetzesänderung zum Vorteil aller Privatkliniken gegangen. Strache bestreitet die Korruptiosnvorwürfe.
Die Koalition zwischen der FPÖ und der ÖVP platzte im Mai 2019, nachdem das sogenannte Ibiza-Video veröffentlicht wurde. In den verdeckt gefilmten Aufnahmen sprach Strache über fragwürdige Methoden der Parteienfinanzierung und der politischen Einflussnahme. Strache trat damals von seinen politischen Funktionen zurück.