Glitzer, Glamour, Emotionen und Preise: Bei der 71. Bambi-Verleihung am Donnerstagabend standen vor allem starke Frauen im Mittelpunkt der Gala im Festspielhaus Baden-Baden.
Schauspielerin Luise Heyer
Schauspielerin Luise Heyer - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Schauspieler Luise Heyer und Bjarne Mädel erhalten Auszeichnung.
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Luise Heyer und Bjarne Mädel konnten sich in den Kategorien Schauspiel National durchsetzen. In der Kategorie Film wurde die Komödie «Das perfekte Geheimnis» ausgezeichnet. Die Einschaltquote lag mit rund dreieinhalb Millionen auf dem Niveau des Vorjahrs.

Der Burda-Verlag vergab den Medienpreis in 17 Kategorien. Zum ersten Mal fand die Gala in Baden-Baden statt. Schwerpunkt der Gala waren starke Frauen. In der Kategorie Mut wurde die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad ausgezeichnet, die den Völkermord an den Jesiden durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak überlebte. «Der grösste Preis, den ich bekommen könnte wäre, wenn der IS endlich besiegt würde und er vor Gericht gestellt würde für die furchtbaren Dinge, die er getan hat», sagte Murad unter grossem Applaus.

Für Hollywood-Glamour sorgte Naomi Watts, die als Schauspielerin International ausgezeichnet wurde. «Ich würde jeder jungen Frau empfehlen, ihre Träume weiter zu verfolgen», sagte die 51-Jährige.

Die drei Schauspielerinnen Uschi Glas, Gaby Dohm und Michaela May nahmen den Ehrenpreis der Jury entgegen. Weitere prämierte Frauen waren unter anderem die Sängerin Sarah Connor, die belgische Königin Mathilde für ihr soziales Engagement sowie zwei Kinderkrankenschwestern vom Verein Kleine Helden, der Familien von schwerkranken Kindern entlastet.

Zehn Erasmus-Studenten nahmen stellvertretend für ganz Europa den Preis in der Kategorie Millennium entgegen. Sie alle bedankten sich im Anschluss in ihrer Muttersprache. «Europa ist bunt, wild und schön - und wie in jeder Familie ist manchmal nicht ganz klar, wer den Abwasch macht», sagte die gewählte Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit Blick auf aktuelle Debatten innerhalb der Europäischen Union. Sie nahm den Bambi stellvertretend für die Erasmus-Studenten mit nach Brüssel.

Für Lacher bei der Gala sorgte Comedian Chris Tall, der in der Kategorie Comedy den Preis entgegennahm. In seine Dankesrede baute er mehrfach das Wort «Penis» ein. Im Vorfeld der Gala sei ihm das noch verboten worden, fügte er hinzu. Grund zu Lachen hatte auch Moderator Frank Elstner. Von seinem Kollegen Thomas Gottschalk bekam er den Überraschungs-Bambi für sein Lebenswerk überreicht. Solange seine Parkinsonerkrankung ihn auf eine Bühne führe, auf der er Bambis bekomme, sei ihm die Krankheit «schnurzegal», sagte Elstner.

Emotional wurde die Gala, als der niederländische Tierschützer Willie Smits für sein Engagement für Orang-Utans auf Borneo geehrt wurde. Auf Bildschirmen wurden Bilder von brennenden Wäldern und verletzten Orang-Utans gezeigt. Auch deutsche Initiativen bekamen eine Trophäe. Stellvertretend für die Sozialaktion 72 Stunden erhielten vier Jugendliche einen Bambi.

Den Publikumspreis nahm Sänger Max Giesinger entgegen. Kritik regte sich in den sozialen Netzwerken, als bei der Auswahl der prominenten Verstorbenen der am Samstag an Krebs verstorbene Fernsehmoderator Walter Freiwald unerwähnt blieb. Den Abschluss der Gala bildete die Gruppe Simply Red, die in der Kategorie Legenden ausgezeichnet wurde.

Mit den rund dreieinhalb Millionen Zuschauern erreichte die ARD einen Marktanteil von 13,6 Prozent. Die Zuschauerzahl blieb damit im Vergleich zum Vorjahr stabil - im Jahr 2017 hatten noch gut vier Millionen Menschen zugesehen, im Jahr 2016 sogar viereinhalb Millionen.

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