Staufener Missbrauchsprozess: Anklägerin spricht von Mordverdacht
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann ist wegen dem jahrelangen Missbrauch eines Kindes angeklagt.
- Nun kommt den Verdacht auf Mord hinzu.
Im Prozess um den jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg ermittelt die Justiz nun auch wegen Mordes gegen den Angeklagten. Der 33-jährige Spanier stehe im Verdacht, gemeinsam mit einem Komplizen ein Mädchen missbraucht und erdrosselt zu haben, sagte die Staatsanwältin am Freitag vor dem Landgericht Freiburg.
Es gebe neue, konkrete Hinweise auf ein Video der Tat, die sich vermutlich in Weissrussland ereignet habe. Wer das Mädchen und der mutmassliche Mittäter sind, sei unklar.
Vorwürfe werden zurückgewiesen
Der Spanier weist die Vorwürfe zurück, wie seine Verteidigerin erklärte. Beweise gebe es nicht. Der Mann selbst äusserte sich am Freitag hierzu vor Gericht nicht.
Angeklagt ist der 33-Jährige vor dem Landgericht wegen des mehrfachen Missbrauchs eines heute zehn Jahre alten Knaben. Er hat gestanden, den Jungen in mindestens 15 Fällen vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben. Ein Urteil wird es Gerichtsangaben zufolge frühestens am 6. August geben.
Der damals in Staufen lebende Bub war mehr als zwei Jahre lang im Darknet angeboten und Männern aus dem In- und Ausland gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Seine Mutter und ihr wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestrafter Lebensgefährte werden dafür verantwortlich gemacht. Sie haben gestanden. Es gab in dem Fall insgesamt acht Festnahmen und Anklagen.