Am 76. Jahrestags des Stauffenberg-Attentats auf Adolf Hitler haben zahlreiche Politiker Kränze niedergelegt. Auch Stauffenbergs Enkel gedachte dem Attentat.
Gedenken an die Ermordeten des Widerstands gegen die Nazis
Philipp von Schulthess, Unternehmer und Enkel von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, spricht beim Gedenken der Bundesregierung an die Ermordeten des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in der Gedenkstätte Plötzensee. Der Tag erinnert an das missglückte Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 76 Jahren versuchte eine Widerstandsgruppe, den Diktator Adolf Hitler zu ermorden.
  • Dies missglückte und Graf Stauffenberg und seine Anhänger wurden sogleich erschossen.
  • Heute haben zahlreiche Politiker dem Attentat gedacht, darunter auch Stauffenbergs Enkel.
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Die Spitzen der deutschen Politik und der Streitkräfte haben am 76. Jahrestag des missglückten Attentats auf Adolf Hitler der Ermordeten des Widerstands gegen die nationalsozialistische Diktatur gedacht.

«Der 20. Juli war ein Tag der Befreiung. Das bleibt gültig, obwohl der Umsturz gescheitert ist«. So sagte der Enkel von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Philipp von Schulthess, am Montag bei einer Gedenkveranstaltung in Berlin.

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Annegrete Kramp-Karrenbauer legt einen Kranz an einer Gedenkstätte in Berlin nieder. - keystone

Am 20. Juli 1944 hatte eine Widerstandsgruppe um den Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Hitler mit einer Bombe auszuschalten. Stauffenberg stellte den in einer Aktentasche versteckten Sprengkörper in Hitlers Nähe in dessen «Führerhauptquartier» Wolfsschanze ab. Die Bombe explodierte zwar, Hitler wurde aber nur leicht verletzt.

Noch in der Nacht wurden Stauffenberg und weitere Hauptverantwortliche des Attentats im Bendlerblock im Berliner Bezirk Mitte erschossen.

Politiker legen Kränze nieder

Aus Anlass des Jahrestags legten in der Gedenkstätte Plötzensee unter anderem Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau Kränze nieder.

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Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Verteidigungsministerin (vorne links), steht neben Philipp von Schulthess (M), Unternehmer und Enkel von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, beim Gedenken der Bundesregierung an die Ermordeten des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in der Gedenkstätte Plötzensee. Der Tag erinnert an das missglückte Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. - dpa

Bei einem feierlichen Rekruten-Gelöbnis im Bendlerblock betonte Kramp-Karrenbauer, dass der Attentatsversuch zwar gescheitert, aber nicht vergebens gewesen sei. Für die Rekruten heute laute die Lehre aus Stauffenberg, «dass Befehl und Gehorsam nicht bedingungslos sind». Das System von Befehl und Gehorsam sei für das Führen von Streitkräften unabdingbar, aber:

«Gehorsam schliesst Freiheit nicht aus. Die entscheidende Instanz ist und bleibt das menschliche Gewissen. Das ist die bleibende Lehre Stauffenbergs. Der Gehorsam findet die Grenze im Gewissen.»

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