Die ständige Impfkommission Stiko in Deutschland hat ihre Impfempfehlungen angepasst. Unter 60-Jährigen wird kein jährlicher Booster mehr geraten.
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Die Stiko hat neue Impfempfehlungen herausgegeben. - sda - KEYSTONE/TI-PRESS/SAMUEL GOLAY

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland hat die ständige Impfkommission neue Impfempfehlungen herausgegeben.
  • Der jährliche Corona-Booster wird nur noch über 60-Jährigen empfohlen.
  • Für Säuglinge. Kinder und Jugendliche gibt es für Corona gar keine Impfempfehlung mehr.
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Die Stände Impfkommission (Stiko) in Deutschland hat eine neue Empfehlung herausgegeben. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat sie am Donnerstag veröffentlicht. Darin erklärt die Stiko, wer sich künftig wann und wie oft gegen Corona impfen soll.

Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind, wird demnach eine jährliche Auffrischungsimpfung empfohlen. Für jüngere, gesunde Erwachsene gilt die Empfehlung nicht, sofern sie eine Basis-Immunität erreicht haben. Für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche gibt es überhaupt keine Impfempfehlung mehr.

Keine gesonderten Impfempfehlungen für Covid-19 mehr

Mit den Neuerungen nimmt die Stiko die Covid-19-Impfung in ihre allgemeinen Impfempfehlungen 2023 auf. Bisher hatte das Gremium in der Pandemie gesonderte Covid-19-Impfempfehlungen ausgesprochen, die immer wieder angepasst wurden. Der jetzige Schritt ist quasi als Übergang vom Pandemie- in den Normalmodus zu werten.

Die Stiko beim RKI hatte die Empfehlungen bereits Ende April vorgestellt. Der Beschlussentwurf war dann noch an die Bundesländer und Fachkreise gegangen.

Mit überwiegend milden Verläufen und der geringen Zahl an Krankenhauseinweisungen. Damit begründet die Stiko in den endgültigen Empfehlungen den Wegfall der Impfempfehlung für unter 18-Jährige

Stiko empfiehlt Corona-Booster Bewohner von Pflegeeinrichtungen

Neben den ab 60-Jährigen gilt die Booster-Empfehlung auch für Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Und für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten. Sowie für Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.

Auch Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Menschen, bei denen die Impfung vermutlich keine schützende Wirkung zeigt, sollen weitere Auffrischimpfungen erhalten. Bevorzugter Zeitpunkt ist der Herbst, wie von der Grippeschutzimpfung bekannt.

In den Empfehlungen heisst es: «Ziel der Covid-19-Impfung ist es weiterhin, schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Tod sowie Langzeitfolgen nach Covid-19 zu reduzieren. In der gesamten Bevölkerung.»

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Deutschland mehr als 38,4 Millionen Covid-19-Infektionen und rund 174.000 Todesfälle registriert (Stand 25. Mai). Seit Anfang dieses Jahres gehen die Fallzahlen laut RKI deutlich zurück.

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