Sabotage? Panne an Untersee-Stromkabel zwischen Estland und Finnland
Zwischen Estland und Finnland fällt ein Unterseekabel aus – die Hintergründe sind unklar. Es ist nicht das erste Mal, dass die Verbindung Probleme bereitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Untersee-Kabel zwischen Estland und Finnland funktioniert nicht mehr.
- Die Ursache für die Störung ist unklar – ein Sabotageakt kann nicht ausgeschlossen werden.
An einem Untersee-Stromkabel zwischen Estland und Finnland ist aus unbekannten Gründen eine Störung aufgetreten. Die Verbindung mit dem Namen EstLink 2 sei daraufhin vom Netz genommen worden, teilte der finnische Betreiber Fingrid mit. Eine Untersuchung zu den Hintergründen der Störung laufe.
«Die Stromverbindung auf dem Kabel EstLink 2 zwischen Finnland und Estland wurde am 25. Dezember 2024 um 12.26 Uhr unterbrochen», erklärte Fingrid auf seiner Website.
Fingrid-Leiter Arto Pahkin sagte dem finnischen Sender Yle, die Möglichkeit einer «Sabotage» könne «nicht ausgeschlossen» werden. «Wir untersuchen den Vorfall und werden weitere Informationen bereitstellen, sobald die Ursache identifiziert ist», betonte er.
Die Energieversorgung Estlands sei sichergestellt, zitierte der Sender ERR den estnischen Netzbetreiber Elering. Laut ERR war EstLink 2 bereits im Januar ausgefallen und bis September repariert worden. Damals sei die Ursache ein Kurzschluss gewesen.
Finnische Behörden auch an Weihnachten wachsam
Die finnischen Behörden seien auch an Weihnachten wachsam und arbeiteten an dem Problem, schrieb der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo auf der Plattform X. «Der Ausfall der Übertragungsleitung hat keine Auswirkungen auf die Stromversorgung der Finnen.»
Bei Unterseekabeln kommt es immer wieder zu Störungen, häufig sind Unfälle etwa durch Schiffsanker die Ursache. Daten- und Stromkabel gehören allerdings auch zur kritischen Infrastruktur und können deshalb zur Zielscheibe militärischer Operationen werden.
Im November waren in schwedischen Gewässern in der Ostsee zwei Telekommunikationskabel durchtrennt worden. Der Verdacht fiel schnell auf ein unter chinesischer Flagge fahrendes Schiff, welches sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in dem Gebiet aufgehalten hatte.