Streik beim Bodenpersonal - Grossteil der Lufthansa-Flüge fällt aus
Das Bodenpersonal der Lufthansa streikt. Die Airline musste am Mittwoch einen Grossteil der Flüge annullieren. Die Swiss ist hingegen nicht betroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Streik des Lufthansa-Bodenpersonals hat am Mittwoch begonnen.
- An deutschen Flughäfen wurden zahlreiche Flüge gestrichen.
- Mehr als 100'000 Passagiere mussten umplanen.
Der Streik des Bodenpersonals der Lufthansa ist angelaufen und hat am Mittwoch zur Annullierung des Grossteils der Flüge der Airline geführt. An den Drehkreuzen Frankfurt und München seien 90 Prozent der Abflüge betroffen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi.
An den deutschen Flughäfen in Hamburg, Berlin und Düsseldorf fielen die Zubringer-Flüge zu den Drehkreuzen aus, sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Mehr als 100'000 Passagiere mussten nach Angaben der Lufthansa umplanen.
Die Lufthansa hatte Fluggäste auf annullierten Flügen im Voraus gebeten, sich nicht zum Flughafen zu begeben. Betroffene Kundinnen und Kunden können demnach kostenlos umbuchen. Wer einen innerdeutschen Flug gebucht habe, könne darüber hinaus sein Ticket auf der Internetseite der Lufthansa in einen Bahngutschein umwandeln.
Swiss vom Streik nicht betroffen
Nicht oder kaum betroffen waren hingegen die Passagiere der Lufthansa-Töchter wie der Swiss und externe Airlines. Die Swiss hatte im Vorfeld auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP erklärt, die Airline sei vom Streik nicht betroffen und der Flugverkehr werde regulär durchgeführt. Mögliche Änderungen der Lage seien aber nicht ausgeschlossen.
Der von der deutschen Gewerkschaft Verdi für 27 Stunden angesetzte Warnstreik hatte am Morgen mit Schichtbeginn um 04.00 Uhr begonnen und soll bis Donnerstagfrüh um kurz nach 07.00 Uhr gehen. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Boden in den Konzerngesellschaften Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und weiteren.
Laut Verdi hat die Lufthansa in den Verhandlungen bisher ein «völlig unzureichendes Angebot» vorgelegt. Die Gewerkschaft fordert insbesondere eine höhere Mindestgehaltserhöhung als die bisher gebotenen 200 Euro im Monat sowie eine deutlich kürzere Laufzeit des Tarifvertrags. Sie verweist auch auf die sehr gute wirtschaftliche Lage der Airline.
Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann verwies am Mittwochmorgen auf «enorme Investitionsbedarfe in neue Flugzeuge treibstoffärmere Flugzeuge, in neue Sitze, in digitale Reiseerlebnisse. Alles das muss finanziert werden.» Das Angebot einer Steigerung von Gehalt und weiteren Bestandteilen von bis zu 13 Prozent über die kommenden drei Jahre solle erst einmal verhandelt werden. Doch stattdessen eskaliere Verdi.