Streiks in Griechenland – am Donnerstag Flugausfälle möglich

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Griechenland,

Griechische Gewerkschaften protestieren gegen die geplanten Änderungen im Arbeitsrecht mit Streiks im Luft- und Fährverkehr.

Fluglotsen-Streik in Griechenland
Am Donnerstag wollen in Griechenland auch die Fluglotsen streiken. Das könnte den Flugverkehr dort zum Erliegen bringen. ANGELOS TZORTZINIS/afp/dpa-tmn - dpa

Wegen landesweiter Streiks wird am Donnerstag in Griechenland mit starken Einschränkungen im Luft- und Fährverkehr gerechnet. Das dürfte auch die vielen Touristen in Mitleidenschaft ziehen, die im September in dem Land Urlaub machen. Die grossen Gewerkschaften des Landes haben zu dem Ausstand aufgerufen, um gegen eine geplante Änderung des Arbeitsrechts zu protestieren.

Neben den Fluglotsen wollen auch die Beschäftigten der Fähren und des öffentlichen Nahverkehrs die Arbeit niederlegen. Ausserdem streiken die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, darunter Lehrer und Krankenhausmitarbeiter, wie griechische Medien am Mittwoch berichteten.

Regierung plant Lockerungen beim Arbeitsrecht

Die konservative Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis plant diverse Lockerungen beim Arbeitsrecht, unter anderem die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. So sollen Beschäftigte künftig verpflichtet werden können, am Samstag oder Sonntag zu arbeiten und für diesen sechsten Arbeitstag 40 Prozent des Tageslohns zusätzlich erhalten.

24-Stunden-Streik in Griechenland
Gestrichene Flüge sind an der Haupttafel des leeren Eleftherios Venizelos International Airport während eines 24-stündigen Streiks zu sehen. Die grossen Gewerkschaften des Landes hatten einmal mehr zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Socrates Baltagiannis/dpa - dpa

Auch soll es «Beschäftigung auf Abruf» geben – der Arbeitgeber könnte dann bei Bedarf spätestens 24 Stunden vor Arbeitsbeginn anrufen und den Beschäftigten anfordern. Beschäftigten soll es ausserdem künftig erlaubt sein, einen zweiten Job anzutreten und täglich zusätzlich zu den regulären acht Stunden beim einen Arbeitgeber weitere fünf Stunden bei einem anderen zu arbeiten.

Kritik von den Gewerkschaften

Die Gewerkschaften kritisieren die Aufweichung des Acht-Stunden-Tags und der Fünf-Tage-Woche. «Der neue Gesetzentwurf schreibt 13 Stunden Arbeit pro Tag und 78 Stunden Arbeit pro Woche vor, schafft Pausen am Arbeitsplatz und das Wochenende ab», hiess es etwa bei der Gewerkschaft der Handelsmarine. Der Dachverband der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ADEDY befürchtet zudem eine «Kriminalisierung der Gewerkschaftsaktivitäten» – das neue Gesetz sieht Strafen von bis zu 5000 Euro vor, wenn Streikende andere Beschäftigte daran hindern, arbeiten zu gehen.

Kommentare

Weiterlesen

Rhodos Ferien
162 Interaktionen

Mehr aus Griechenland