Studie: Kommunen tun zu wenig gegen Starkregen
Das Hochwasser im vergangenen Sommer sollte eigentlich Warnung genug gewesen sein. Doch laut einer neuen Studie tun die Kommunen in Deutschland immer noch zu wenig gegen Starkregen.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschlands Städte und Gemeinden sind nach einer neuen Studie schlecht auf die häufiger werdenden Sturzfluten nach schweren Gewittern vorbereitet.
«Lokale Starkregen können grundsätzlich überall auftreten und damit können auch Überflutungen abseits von Gewässern auftreten», sagte Studienautor und Entwässerungsfachmann Theo Schmitt am Montag in München. Auch lokale Unwetter könnten jährlich Schäden in Milliardenhöhe anrichten, sagte der Wissenschaftler - und verwies auf die Prognosen, dass schwere Gewitter im Zuge des Klimawandels häufiger auftreten werden.
Schmitt ist ehemaliger Professor für Bauingenieurwesen der TU Kaiserslautern und Fachmann für Entwässerung. Auftraggeber der Studie war die «Initiative Verantwortung Wasser und Umwelt», die massgeblich vom Bundesverband Baustoff-Fachhandel finanziert wird. In der Studie identifiziert Schmitt mehrere Schwachstellen in den Kommunen: Dazu zählt der Wissenschaftler fehlende Warnsysteme ebenso wie einen Mangel an «Starkregenrisikokarten», mit deren Hilfe sich die Bürger über potenzielle Gefahren in ihrem Wohngebiet informieren könnten.
«Die Kommunen können viel mehr tun, die müssen sich endlich mal bewegen», sagte Wolfgang Günthert, ehemaliger Professor für Siedlungswasserwirtschaft an der Bundeswehr-Universität in Neubiberg bei München.