Studie warnt vor Chaos am Ärmelkanal bei einem ungeordneten Brexit

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Grossbritannien,

Eine britische Studie warnt vor den Folgen für die Hafenstadt Dover im Falle eines ungeordneten Brexits. Es drohen gar post apokalyptische Szenarien.

Lastwagen im Hafen von Dover.
Hier im Hafen von Dover könnten sich schon bald die Lastwagen stauen, wenn es nach einer Studie geht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dover droht nach einem ungeordneten Brexit chaotische Zustände.
  • Eine Studie berichtet von verstopften Strassen und von Verschlechterung der Luftqualität.

Bei einem Brexit ohne Abkommen droht einer Studie zufolge der englischen Hafenstadt Dover und ihrer Umgebung ein komplettes Chaos. In Kent würden der Verkehr kollabieren und der Müll sich auf den Strassen türmen, zitierten britische Zeitungen eine Studie des Bezirksrats der Grafschaft im Südosten Englands. Viele Menschen könnten wochenlang wohl nicht ihre Arbeitsstätten erreichen.

Die Strecke Dover-Calais ist die wichtigste Verbindung zwischen Grossbritannien und dem Festland. Nach einem ungeordneten Austritt aus der Europäischen Union würde sich die Passage wegen notwendiger Zollkontrollen schnell zu einem Nadelöhr entwickeln. Schiffe transportieren 2,5 Millionen Lastwagen pro Jahr über die Meeresenge. Unter dem Ärmelkanal verläuft ausserdem der Eurotunnel mit Zügen.

Flughafen als Parkfläche

Die Studie geht von etwa 10 000 Lastwagen aus, die in Staus stecken bleiben oder auf Parkplätzen ausharren müssen. Möglicherweise würde der Flughafen Manston als Parkfläche für etwa 1000 Fahrzeuge genutzt, wie britische Zeitungen berichteten. Die Experten rechnen auch mit einer Verschlechterung der Luftqualität durch das Verkehrschaos.

Die über längere Zeit verstopften Strassen werden der Studie zufolge Auswirkungen auf viele Bereiche haben. So müsse der Zugang zu Schulen und Krankenhäusern ebenso sichergestellt werden wie der Transport von Toten zu Leichenhallen. Um die Situation auf den Strassen etwas zu entspannen, soll möglichst vielen Verwaltungsangestellten für drei bis sechs Monate das Arbeiten von Zuhause ermöglicht werden.

Das britische Unterhaus wird am kommenden Dienstag über das mit der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen abstimmen. Es gilt derzeit als unwahrscheinlich, dass eine Mehrheit der Abgeordneten dafür stimmt. Ein ungeregelter EU-Austritt Ende März 2019 wäre dann eine von mehreren möglichen Optionen. Auch über einen zweiten Wahlgang im Parlament, Neuwahlen und ein zweites Referendum wird spekuliert.

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