Sturmtief «Nelson»: Osterprozessionen in Spanien fallen aus
Sturmtief «Nelson» lässt traditionelle Osterprozessionen in Spanien ins Wasser fallen.
Das Sturmtief «Nelson» mit heftigen Böen und vielerorts Regen hat in Spanien viele der traditionellen Osterprozessionen sprichwörtlich ins Wasser fallen lassen. Besonders betroffen waren die Feierlichkeiten der Semana Santa (Karwoche) in Sevilla, die wichtigsten im ganzen Land. In der Hauptstadt der von einer jahrelangen Dürre geplagten Region Andalusien im Süden des Landes war ausgerechnet in der Nacht zu Karfreitag Regen angesagt.
Die Prozessionen der sogenannten Madrugá (kurz für Madrugada, die Zeit zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang) in der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag fielen deshalb zum Leidwesen Hunderttausender Gläubiger und Touristen aus. Viele Menschen warteten vergeblich stundenlang vor den Kapellen und Kirchen, wie im staatlichen TV-Sender RTVE zu sehen war. Manche brachen in Tränen aus, wie die Zeitung «La Vanguardia» berichtete.
Die Madrugá gilt als der Höhepunkt der Karwoche. Die Bruderschaften verzichteten darauf, die teils jahrhundertealten Christus- und Heiligenstatuen durch die Strassen zu tragen und durch Regen zu gefährden. Wegen schlechten Wetters waren schon in den Tagen zuvor landesweit viele Prozessionen abgesagt worden, die während der gesamten Karwoche stattfinden. Auch für die kommenden Tage bis Ostermontag sah es nicht gut aus. Der nationale Wetterdienst Aemet sagte weiterhin Regenschauer und Wind in vielen Landesteilen voraus.