Supervulkan in Italien wölbt sich: Experten fordern Evakuierung
Der Supervulkan in Italien bereitet Sorgen. Die Phlegräischen Felder wölben sich immer schneller. Experten drängen auf rasche Evakuierungspläne.
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Die Phlegräischen Felder bei Neapel, ein Supervulkan in Italien, zeigen beunruhigende Anzeichen erhöhter Aktivität. Wissenschaftler beobachten eine zunehmende Wölbung des Bodens, was auf steigenden Druck im Untergrund hindeutet.
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Experten warnen vor möglichen Gefahren und fordern vorsorglich Evakuierungspläne. Die Situation erfordert erhöhte Wachsamkeit und Vorbereitung auf potenzielle Szenarien.
Giuseppe De Natale, ehemaliger Direktor des Vesuv-Observatoriums, äussert laut «Frankfurter Rundschau» ernste Bedenken. Er betont die Dringlichkeit präventiver Massnahmen angesichts der sich beschleunigenden Bodendeformation.
Immer mehr Beben in Italien
Seit dem 10. Februar erlebt der Supervulkan der Phlegräischen Felder eine beispiellose Schwarmbebenserie. Experten bezeichnen sie als die intensivste und längste in der Geschichte des Vulkanfeldes.
Eine halbe Million Menschen leben in diesem Gebiet. Am 20. Februar nahmen die Beben kurzzeitig ab, erreichten aber nachts wieder eine Stärke von 2,3.
Zwei Tage zuvor gab es innerhalb von Sekunden Beben der Stärke 3 und 3,1. Viele Anwohner übernachten aus Sicherheitsgründen in Turnhallen oder bei Verwandten.
Krisensitzung in Pozzuoli
Der Leiter des Zivilschutzes, Fabio Ciciliano, hielt laut «Merkur» eine Krisensitzung in Pozzuoli ab. Ciciliano bezeichnete die Beben als geologisch normal.
Er erklärte, dass die stärksten Erschütterungen nachts auftraten; die Wahrnehmung sei dann intensiver. Solche Ereignisse würden auch in Zukunft Teil der Region bleiben.
Diese Aussagen sorgten für Unruhe bei den bereits nervösen Anwohnern. Viele fühlten sich durch seine nüchterne Einschätzung verunsichert.
Anwohner sollen umziehen
Ciciliano erklärte unverblümt, dass bei solchen Beben Gebäude einstürzen und Menschen sterben würden. Dennoch lehnte er eine Erhöhung der Alarmstufe ab und verwies auf die Entscheidungsgewalt der Kommission.
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Der Zivilschutzchef betonte die Notwendigkeit, mit der geologischen Realität der Region zu leben. Er schlug vor, dass Personen, die keine Erdbeben erleben möchten, wegziehen sollten.
Bürger kritisieren Ciciliano
In sozialen Medien äusserten viele Nutzer ihren Unmut. Einige forderten Cicilianos Rücktritt als Chef des nationalen Zivilschutzes.
Andere kritisierten seine Antwort als unangemessen und menschenfeindlich. Viele empfanden seine Worte als provokant und irritierend.
Manche vermuteten gar, die Alarmstufe bleibe absichtlich niedrig, um Entschädigungszahlungen zu vermeiden. Viele Bürger können das Gebiet nicht verlassen.
Häuser teils unbewohnbar
Die meisten Italiener besitzen Eigentumswohnungen, die oft ihr gesamtes Vermögen ausmachen. Die Immobilien am Supervulkan sind durch Beben wertlos geworden.
Etwa 80'000 Menschen leben in gefährdeten Gebieten der Phlegräischen Felder. In der Risikozone stehen 12'700 Gebäude, davon 3'700 unbewohnbar.
Warnung vor weiteren Erdbeben
Ein Erdbeben der Stärke 5 würde keine Katastrophe auslösen, könnte aber erhebliche Schäden verursachen. Die Besitzer wurden noch nicht über gefährdete Gebäude informiert.
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Ab dem 24. Februar beginnen Statiker mit detaillierten Untersuchungen, auch mit Drohnen. Auch Urlauber in Italien sollten sich des Vulkanrisikos bewusst sein.
Studien zeigen erhöhten Schwefelgas- und Kohlendioxidausstoss in den Phlegräischen Feldern. Auch der Ätna spuckt seit ca. zwei Wochen Lava aus – Italien ist in Aufruhr.