Touristen strömen zu Vulkanausbruch – Experte warnt
Touristen wandern schlecht ausgerüstet zum Lava-Strom auf dem Ätna. Die Retter warnen vor herumfliegenden Lava-Stücken und Einsturzgefahr.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Lava-Strom im Schnee auf dem Ätna lockt Tausende Touristen an.
- Die Retter müssen täglich unterkühlte und schlecht ausgerüstete Touristen bergen.
- Einige Personen wandern mit Absatzschuhen auf den Berg, andere fahren neben der Lava Ski.
Seit bald zwei Wochen spuckt der Ätna auf Sizilien Lava aus. Die rotglühende Masse strömt über den Schnee. Es ist ein Spektakel, das nicht nur Vulkanologen anzieht – sondern auch viele schlecht vorbereitete und schlecht ausgerüstete Touristen.
Salvo Cocina, der Chef des Zivilschutzes, berichtet gegenüber Ansa von 2000 Menschen am vergangenen Wochenende. Für ihn und seine Retter bedeutet dies viel Arbeit. Denn ein Grossteil der Touristen wandert erst bei Dunkelheit los, um schönerer Fotos zu erhalten. Der Pfad auf den Vulkan sei zwar leicht zugänglich, jedoch schwierig zu begehen.
Oft müssen deshalb unterkühlte Wanderer gerettet werden, laut einem Polizisten sind viele in Strassenschuhen unterwegs. Videos zeigen sogar eine Frau, die in der Nacht mit Schuhen mit Absätzen auf den Vulkan wandert. Andere Touristen brachten eine Bratwurst mit, die sie dann über der Lava brieten. Spektakuläre Aufnahmen zeigen auch Skifahrer, die gleich neben der Lava den Berg hinunterfahren.
Lokale Medien berichten, dass jede Nacht Personen vermisst werden oder verletzt geborgen werden müssen.
Zivilschutz-Chef Cocina warnt gegenüber Ansa: Trifft die Lava auf Schnee, schmilzt dieser schnell und verwandelt sich in Dampf. Dadurch können Lavateile hundert Meter weit geschleudert werden.
An einigen Stellen gefriert das Wasser wieder. Tritt aber jemand auf eine solche Stelle, könne man plötzlich tief einbrechen, mahnt Cocina.
Nun haben die Behörden reagiert: Touristen müssen neu mindestens 500 Meter Abstand vom Lava-Strom haben. Und die Polizei wird schärfer kontrollieren.