Lufthansa

Swiss-Mutterkonzern Lufthansa beschliesst weitere Einsparungen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Die Lufthansa hat am Dienstag angesichts der aktuellen Krise weitere Einsparungen angekündigt. Demnach kommt es bei der Airline zu einem Stellenabbau.

Lufthansa
Flugzeuge der Airline Lufthansa am Flughafen Berlin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lufthansa ergreift infolge der Corona-Krise weitere Sparmassnahmen.
  • Unter anderem will die Airline einen Stellenabbau durchführen.
  • Zudem soll die Flotte der Gesellschaft deutlich verkleinert werden.

Nach Vereinbarung des staatlichen Rettungspakets hat der Swiss-Mutterkonzern Lufthansa weitere Einsparungen beschlossen. So soll die Anzahl der Führungsposten etwa durch eine Verkleinerung von Leitungsgremien der Tochterunternehmen um 20 Prozent reduziert werden. In der Verwaltung werden zudem 1000 Stellen gestrichen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Lufthansa Aktien
Lufthansa ist wegen der Corona-Krise ins Schlingern geraten. - Keystone

Die schon angekündigte Flottenverkleinerung werde umgesetzt. Bis 2023 werde mit der Abnahme von maximal 80 Neu-Flugzeugen für die Flotten der Airline-Gruppe das Investitionsvolumen für Neuanschaffungen halbiert. Zu dem Kostensenkungsplan gehört auch, dass die Kernmarke Lufthansa eine eigenständige Gesellschaft werden soll.

Swiss von Lufthansa-Rettungspaket abhängig

Die Lufthansa musste wegen der Pandemie mit einem neun Milliarden Euro schweren staatlichen Finanzpaket vor der Pleite bewahrt werden. Die Airline-Gruppe hat dem Vorstand zufolge langfristig 22'000 Vollzeitstellen Personalüberhang, weil das Management von einer dauerhaft kleineren Flotte ausgeht. Vereinbarungen mit Gewerkschaften zu Kostensenkungen sollen verhindern, dass die betroffenen Beschäftigten entlassen werden müssen.

Ferien
Doch die nächsten Ferien sind bei vielen schon geplant: Die Fluggesellschaft Swiss etwa rechnet mit einer «sehr hohen» Nachfrage. - Keystone

An dem Rettungspaket für die Lufthansa hängen auch staatliche Hilfen für die Tochter Swiss: Die Schweiz bürgt im Umfang von 1,275 Milliarden Franken für Kredite. Diese werden ausgezahlt, wenn der Deal für die Lufthansa vom Stabilisierungsfonds der deutschen Regierung abgesegnet ist. Der Businessplan für die Kreditvergabe an die Swiss sieht Kostensenkungen von etwas weniger als 20 Prozent vor.

Keine Entlassungen bei Swiss geplant

Bei der Swiss soll es gemäss Sprecherin Karin Müller auch nicht zu Entlassungen kommen. «Es ist nach wie vor das oberste Ziel, das Unternehmen mit der gesamten Belegschaft durch diese Krise zu führen.» Dies sagte Müller auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Vielmehr solle der Stellenabbau durch natürliche Fluktuationen, Pensionierungen und neue Teilzeitmodelle in allen Personalgruppen erreicht werden.

Das Unternehmen hat für die gesamte Belegschaft bis Ende Februar 2021 Kurzarbeit angemeldet. Diese kann normalerweise während eines Jahres bezogen werden. Anfang Juni hat der Bundesrat nun aber die Kurzarbeitsentschädigung um sechs Monate verlängert.

lufthansa swiss
Zwei Flugzeuge der Lufthansa stehen auf dem Flughafen in Zürich. - Keystone

Ob damit auch die Swiss für ihre Belegschaft länger als bis Februar Kurzarbeit beantragt, werde gemäss Müller derzeit geprüft. Ein Entscheid sei noch nicht gefallen.

Um ihre Sparziele zu erreichen, muss die Swiss auch ihre Flotte verkleinern. Bis 2024 hätte die Schweizer Airline 17 Flugzeuge des Typs A320neo und acht A321neo erhalten sollen. Zwei der neuen A320neo wurden bereits geliefert. «Aufgrund der aktuellen Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie werden die weiteren Neuauslieferungen verschoben», sagte Müller.

Kommentare

Weiterlesen

Lufthansa carsten spohr
35 Interaktionen
Symbolbild Ferien
10 Interaktionen

Mehr Lufthansa

2 Interaktionen
Lufthansa
4 Interaktionen
Lufthansa
1 Interaktionen

Mehr aus Deutschland

Tagesschau
1 Interaktionen
4 Interaktionen
Christian Lindner
18 Interaktionen
Wolodymyr Selenskyj
10 Interaktionen