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Lufthansa-Chef Carsten Spohr verteidigt Staatshilfe für Swiss

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Deutschland,

Die Swiss bekommt Staatshilfe von über einer Milliarde Franken – trotz jahrelanger Millionen-Gewinne. Lufthansa-Chef Carsten Spohr verteidigt dies.

Carsten Spohr Lufthansa
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund stellt der Swiss trotz früherer Gewinne Staatshilfe zur Verfügung.
  • Nun äussert sich Lufthansa-Chef Spohr zu den Milliarden-Hilfe.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat trotz jahrelanger Millionen-Gewinne die beantragten Milliarden-Staatshilfen für die Tochterairline Swiss in einem Interview verteidigt. Swiss überweise nicht bloss Geld an die Zentrale nach Frankfurt, sondern habe Geld zurückerhalten.

Dank Investitionen verfüge die Lufthansa-Tochter über die modernste Flotte im Unternehmen, sagte der 53-jährige Konzernchef der «Neuen Zürcher Zeitung» (Samstagausgabe). Die Swiss sei heute grösser als seinerzeit die 2002 pleite gegangene Swissair.

Swiss sah bislang noch keinen Rappen

An die Swiss floss noch kein Geld aus der von der Schweiz gutgeheissenen Staatshilfe in Höhe von 1,275 Milliarden Franken. Bevor Geld fliessen könne, müsse noch der Stabilisierungsfonds der deutschen Regierung dem Kredit zustimmen.

Ferien
Doch die nächsten Ferien sind bei vielen schon geplant: Die Fluggesellschaft Swiss etwa rechnet mit einer «sehr hohen» Nachfrage. - Keystone

Die Lufthansa will das Geld dereinst so rasch wie möglich zurückzahlen. Einen genauen Zeithorizont nannte Spohr aber nicht. Die Lufthansa werde bis 2023 nicht schuldenfrei sein.

Sie wolle aber am Markt Kredite aufnehmen, um das Geld der Steuerzahler zurückzuzahlen. «Wir möchten lieber am Kapitalmarkt verschuldet sein als beim Steuerzahler.»

Carsten Spohr: Flugticketabgabe wettbewerbsneutral

Daneben hielt der Lufthansa-Chef Carsten Spohr die geplante Schweizer Flugticketabgabe für wettbewerbsneutral. Die Nachfrage werde zwar sinken, wichtiger aber sei, dass der Wettbewerb nicht verzerrt werde. Das sei gewährleistet. Grundsätzlich würden die einheimischen Gesellschaften stark belastet, weil sie die meisten Abflüge im Inland hätten.

Aber: Sei die CO2-Steuer so ausgestaltet, dass sie sich an der Enddestination orientiere, müssten alle den gleichen Aufpreis entrichten.

Flugzeug
Das Fliegen verursacht viel CO2, schätzungsweise 12 Prozent des CO2 Ausstosses der Schweiz kommen von der Fliegerei. - dpa

Das Schweizer Parlament hat sich im Grundsatz für eine CO2-Abgabe auf Flugtickets im Umfang zwischen 30 bis 120 Franken ausgesprochen. Carsten Spohr erklärte, dass der Luftverkehr nur eine Zukunft habe, wenn es auch eine klimapolitische Akzeptanz dafür gebe.

Zum bevorstehenden Sommer- und Feriengeschäft sagte Carsten Spohr, dass sowohl die Lufthansa als auch die Swiss unter den Erwartungen lägen. Der mit Abstand wichtigste Markt, für den allein die Hälfte der Langstreckenflugzeuge eingeplant gewesen sei, seien aber die USA. Spohr hofft, dass sich ab September der Verkehr dorthin wieder zu normalisieren beginnt.

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