Tagebuch von Komponist Anton Reicha landete fast im Müll
Das Tagebuch des Komponisten und Jugendfreund von Beethoven, Anton Reicha, wurde in Paris gefunden. Es lag in einer Kiste neben einer Mülltonne.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Tagebuch des Komponisten Anton Reicha wurde neben einem Müll in Paris gefunden.
- Laut der Musikwissenschaftlerin Jana Frankova ist es das einzige Tagebuch von Reicha.
- Das Tagebuch enthält Notizen zu Werken und der Lehrtätigkeit des Komponisten.
Ein musikhistorisch wertvolles Tagebuch des böhmischen Komponisten Anton Reicha wäre beinahe im Müll gelandet: Eine Frau entdeckte das historische Dokument in einer Kiste neben einer Abfalltonne in Paris. Dies teilte die Mährische Landesbibliothek im tschechischen Brünn (Brno) am Montag mit.
Im Internet stiess die neugierige Finderin auf die Online-Ausstellung «Antonin Reicha wiederentdeckt», ein Gemeinschaftswerk der Landesbibliothek und der Französischen Nationalbibliothek. Sie kontaktierte die Kuratoren.
Notizen zu Anton Reichas Werken
Es sei Reichas einziges erhaltenes Tagebuch dieser Art, sagte die Musikwissenschaftlerin Jana Frankova. Es enthalte Notizen zu gerade vollendeten Werken und zur Lehrtätigkeit Reichas als Professor für Komposition. Forscher können das Dokument, das entfernte Verwandte Reichas möglicherweise achtlos weggeworfen hatten, nun in Paris einsehen.
Anton Reicha - auch Antonin Rejcha geschrieben - wurde 1770 in Prag geboren und starb 1836 in Paris. Er ist vor allem bekannt für seine einfallsreichen Bläserquintette für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott. Zudem war er ein Zeitgenosse und Jugendfreund Ludwig van Beethovens.