Die radikalislamischen Taliban haben nach eigenen Angaben einen Anschlag in der afghanischen Provinz Kundus verübt, bei dem ein US-Soldat getötet wurde.
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Die USA sind mit noch rund 12'000 Soldaten in Afghanistan. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Soldat getötet - mehrere Verletzte.
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Kämpfer der Miliz hätten einen «US-Konvoi im Bezirk Tschar Dara von Kundus» attackiert, teilte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid der Nachrichtenagentur AFP am Montag mit. Es habe auch mehrere Verletzte unter den US-Streitkräften sowie der afghanischen Armee gegeben.

Die US-Streitkräfte erklärten, dass einer ihrer Soldaten am Montag während eines Einsatzes infolge eines Anschlags getötet worden sei. Weitere Angaben machte die US-Armee nicht. Die Zahl der US-Militärangehörigen, die seit Jahresbeginn in Afghanistan getötet wurden, stieg damit auf mindestens 20. 2019 ist somit das tödlichste Jahr für die US-Streitkräfte in Afghanistan seit 2014.

Die jüngste Attacke dürfte sich auch auf die Friedensverhandlungen zwischen den USA und den Taliban auswirken, die nach mehrmonatiger Pause erst vor knapp zwei Wochen wieder aufgenommen worden waren. Wegen eines Bombenangriffs in Bagram Anfang Dezember waren die Gespräche erneut vorübergehend ausgesetzt worden.

Bei den Gesprächen zwischen den USA und den Taliban geht es um die Bedingungen eines US-Truppenabzugs aus Afghanistan. US-Präsident Donald Trump will ein Ende des 18-jährigen Bürgerkriegs in dem Land erreichen - auch, um für das Wahljahr 2020 einen aussenpolitischen Erfolg vorweisen zu können.

Die USA waren 2001 nach den Anschlägen des 11. September in Afghanistan eingerückt, um das Terrornetzwerk Al-Kaida zu bekämpfen. Mehr als 2400 US-Soldaten wurden seither getötet. Derzeit haben die US-Streitkräfte in Afghanistan ein Kontingent von 12.000 bis 13.000 Soldaten vor Ort.

Im September hatte Trump die Friedensverhandlungen nach einer Reihe von Anschlägen für «tot» erklärt. Anfang Dezember kündigte das Pentagon jedoch die Wiederaufnahme der Gespräche an. Am 7. Dezember kamen Vertreter beider Seiten erstmals nach drei Monaten wieder in Doha zusammen.

Die jüngste Taliban-Attacke erfolgte einen Tag, nachdem in Afghanistan das vorläufige Endergebnis der Präsidentschaftswahl verkündet wurde. Amtsinhaber Aschraf Ghani erreichte demnach eine absolute Mehrheit.

Der Urnengang im September war von Gewalt überschattet worden. Afghanische Sicherheitskräfte werten den Wahltag dennoch als Erfolg, da es den radikalislamischen Taliban nicht gelang, mit einem grösseren Anschlag die Schlagzeilen zu beherrschen.

Die Taliban betrachten die Regierung in Kabul als Marionette der USA und lehnen direkte Verhandlungen mit Ghani ab. Die Gespräche zwischen den USA und den Taliban gelten deshalb als entscheidender Vorläufer möglicher informeller direkter Gespräche zwischen der afghanischen Regierung und der radikalislamischen Miliz.

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