Taliban töten 22 afghanische Soldaten - Armee will Rache
Das Wichtigste in Kürze
- In Afghanistan sind bei einem mutmasslichen Angriff der militant-islamistischen Taliban auf einen Stützpunkt lokaler Sicherheitskräfte mindestens 22 Soldaten getötet worden.
Der Überfall ereignete sich in der Nacht zum Freitag in der Provinz Sabul im Süden des Landes, nur wenige Stunden vor Beginn des persischen Neuen Jahres Norus. Nach Angaben von Provinzgouverneur Rahmatullah Yarmal hatten die Taliban Hilfe von mindestens drei Kämpfern, die den Stützpunkt zuvor unterwandert hatten.
Demzufolge töteten die Kämpfer zunächst mehrere Soldaten im Schlaf, bevor dann der eigentliche Angriff begann. Die Körper der getöteten Soldaten seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, so der Gouverneur. Mehrere Sicherheitskräfte seien verschleppt worden. Auch seien zwei Militärfahrzeuge und Waffen gestohlen worden.
Die Attacke erfolgte etwa 15 Kilometer von der Provinzhauptstadt Qalat entfernt an der Schnellstrasse zwischen Kandahar und Kabul. Der Stützpunkt wurde gemeinsam von afghanischen Polizisten und Soldaten geführt. Am Tag zuvor hatte Verteidigungsminister Asadullah Chalid angekündigt, dass die afghanische Armee ihre defensive Haltung im Konflikt mit den Taliban aufgeben wolle.
Die Regierung sprach von einer «abscheulichen Tat». Das Verteidigungsministerium kündigte «Rache» an. Die Taliban bekannten sich zunächst nicht zu dem Angriff. Der Angriff erfolgte knapp drei Wochen nachdem die USA mit den Taliban ein Abkommen unterzeichnet hatten. Das Abkommen sieht unter anderem einen schrittweisen Abzug internationaler Truppen vor.