500'000 demonstrieren in Madrid für mehr Klimaschutz
Am Rande der Uno-Klimakonferenz (COP25) in Madrid sind Tausende für mehr Klimaschutz auf die Strasse gegangen. Auch Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm teil.
Das Wichtigste in Kürze
- In Madrid gingen am Freitagabend 500'000 für mehr Klimaschutz auf die Strasse.
- Mit dabei war auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Die Demonstration vom Freitagabend trug das Motto «Die Welt ist angesichts der Klimakrise aufgewacht». Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm daran teil.
Laut Greenpeace waren mehr als 500'000 Personen auf der Strasse. Die 16-Jährige zeigte sich erfreut.
School strike week 68. They say more than 500 000 people showed up tonight in Madrid!#fridaysforfuture #climatestrike #schoolstrike4climate #cop25 pic.twitter.com/YAxPZt3fOU
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) December 6, 2019
Zeitgleich begann in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile, dem ursprünglich geplanten Austragungsort der COP25, eine Kundgebung für mehr Klimaschutz.
Der Demonstrationszug setzte sich am Madrider Bahnhof Atocha in Bewegung. Aktivisten hielten Plakate mit Aufschriften wie «Ohne einen Planeten gibt es keine Zukunft» und «Politiker, die Erde stirbt» in die Höhe.
Beim Protest dabei war auch der bekannte spanische Schauspieler und Umweltaktivist Javier Bardem.
«2019 ist zweifellos das Jahr, in dem die Menschen mit Blick auf das Klima aufgewacht sind.» Das sagte der Sprecher der Demonstration, Pablo Chamorro, vor Journalisten.
«Klimawandel betrifft alle»
Kurz vor Beginn des Protests hatte die schwedische Aktivistin Thunberg die Regierungen weltweit zu mehr Tempo beim Klimaschutz aufgerufen.
«Wir können es uns nicht leisten, länger zu warten», sagte die 16-Jährige bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit anderen jungen Klimaschutz-Aktivisten. «Menschen leiden oder sterben wegen der Klima-Krise», fügte Thunberg hinzu.
Mit ihren «Schulstreiks für das Klima» hat die junge Schwedin Millionen Jugendlicher weltweit zu mehr umweltpolitischem Engagement inspiriert. «Wir streiken seit mehr als einem Jahr, und es ist praktisch nichts passiert. Die Klimakrise wird von den Mächtigen noch immer ignoriert», kritisierte Thunberg in Madrid.
«Der Klimawandel betrifft uns alle, aber auch die künftigen Generationen», sagte die 16-jährige Protest-Teilnehmerin Paula Sánchez der Nachrichtenagentur AFP. «Wir müssen uns darüber bewusst werden, dass die Welt ihrem Ende entgegen steuert», fügte sie hinzu.
Appelle zum raschen Umsteuern
Die COP25 war am Montag mit Appellen zum raschen und harten Umsteuern in der Klimapolitik eröffnet worden. Die Menschheit müsse wählen zwischen dem Weg der «Hoffnung» und dem der «Kapitulation» beim Klimaschutz. Das sagte Uno-Generalsekretär António Guterres vor Vertretern aus fast 200 Ländern.
Mit Blick auf die von Thunberg initiierte weltweite Klimaschutzbewegung «Fridays for Future» forderte Guterres die Regierungen dazu auf, «den Menschenmassen, die den Wandel fordern», zuzuhören.
Den Vorsitz der auf zwölf Tage angesetzten Konferenz hat Chile mit seiner Umweltministerin Carolina Schmidt. Wegen der Unruhen in Chile sprang aber Spanien kurzfristig als Gastgeberland ein.