Tausende Touristen könnten wegen Thomas-Cook-Kollaps stranden
Steht der britische Reisekonzern Thomas Cook kurz vor dem Aus? Insider befürchten, dass das Unternehmen schon in wenigen Tagen bankrott ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Londoner Traditionsunternehmen Thomas Cook befindet sich in einer Krise.
- Firmen-Insidern zufolge droht der Reisekonzern, innert wenigen Tagen pleite zu gehen.
- Für rund 180'000 Touristen hätte das verheerende Folgen.
Nach 178 Jahren droht dem Tourismuskonzern Thomas Cook das Aus. Bereits gestern Donnerstagabend stand das Unternehmen kurz vor dem Zusammenbruch – und versetzte damit Hunderttausende Kunden in Aufruhr.
Ein Insider befürchtet, dass sich die Firma nur noch bis Sonntag über Wasser halten kann. Die rund 180'000 Touristen, die Ferien oder Flüge bei Thomas Cook gebucht haben, wären dann im Ausland gestrandet, wie die «Daily Mail» berichtet.
Doch nicht nur für die Reisenden ist die mögliche Pleite ein Horror-Szenario: Den britischen Steuerzahler würde es umgerechnet rund 746 Millionen Franken kosten, die Urlauber zurück nach Hause zu bringen. Der Untergang des Tourismus-Giganten hätte ausserdem einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen zur Folge.
Die Pauschalreisen des Anbieters unterstehen dem sogenannten Atol-Programm. Falls eine gebuchte Reise abgebrochen werden muss, werden die Reisenden also kostenlos nach Hause gebracht. Die Regelung gilt allerdings nicht für Touristen, die nur ihren Flug über Thomas Cook gebucht haben.
Das britsche Unternehmen hat mit Schulden in einer Höhe von rund 19,9 Milliarden Franken zu kämpfen. Dazu führte etwa eine Reihe schlechter Prognosen, was beliebte Feriendestinationen und die Anzahl Flugbuchungen angeht.
Thomas Cook ringt um zusätzliches Kapital für Sanierung
Für seinen Sanierungsplan benötigt das kriselnde Unternehmen zusätzliches Kapital. Die Banken hätten das Unternehmen aufgefordert, sich weitere 200 Millionen Pfund (248 Millionen Franken) zu sichern, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Die Anleger reagierten verschnupft: Thomas-Cook-Aktien brachen im frühen Handel an der Londoner Börse um mehr als 20 Prozent ein. Reuters hatte bereits am Donnerstag von Insidern erfahren, dass Thomas Cook bei seiner finanziellen Sanierung auf Schwierigkeiten stösst.