Technik-Riese verbannt Bargeld aus Geschäft
Eine deutsche Technik-Kette akzeptiert kein Bargeld mehr. Der Grund: Die meisten zahlen sowieso nicht mehr bar. Bei Schweizer Händlern ist das noch kein Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Technik-Kette Gravis aus Deutschland verbannt das Bargeld.
- Seit Montag kann in den Filialen nur noch mit Karte & Co. bezahlt werden.
- Bei den Schweizer Händlern ist ein solches Bargeld-Verbot noch kein Thema.
Der deutsche Technik-Riese Gravis macht Schluss mit Bargeld: Seit Montag kann in den Filialen nicht mehr mit Scheinen und Münzen bezahlt werden, wie der «Spiegel» berichtet. Das gilt auch für Produkte, die nur ein paar Euro kosten.
Gravis führt eine enge Kooperation mit Apple. Künftig kann also auch relativ billiges Zubehör nicht mehr bar bezahlt werden. Die Kette begründet den Schritt damit, dass sowieso nur noch ein «kleiner einstelliger Prozentanteil» der Kunden mit Bargeld bezahle.
Die bargeldlose Bezahlung sei «aus Kundensicht einfach, sicher, schnell – und eben auch schon längst gelernt». Die Preise könnten somit ebenfalls länger stabil gehalten werden.
Auch für das Unternehmen habe das digitale Zahlen Vorteile: Dieses sei kostengünstiger, einfacher und ermögliche schnellere Prozesse. Gravis rechnet damit, dass es anfangs noch «vereinzelt» Erklärungsbedarf geben könne. Aber ein Grossteil der Kundschaft werde wohl «die Vorteile des bargeldlosen Zahlens nachvollziehen können».
Die Sache hat allerdings einen Haken: Kommt es zu technischen Problemen bei Kartenzahlungen und Co., gibt es keine Alternative mehr.
Bargeld-Verzicht bei Schweizer Händlern kein Thema
Bei den Schweizer Technik-Händlern steht der Verzicht auf Bargeld aktuell nicht zur Diskussion. «Das ist bei uns kein Thema», sagt Mobilezone-Sprecherin Martina Högger gegenüber Nau.ch.
Auch Sunrise plant nicht, nur noch bargeldlose Zahlungen anzunehmen. Dasselbe gilt für Salt. Für viele Kunden sei das Bargeld «nach wie vor eine gängige Zahlungsmethode». Der Anteil Bar-Zahlungen sei jedoch insgesamt zurückgegangen.
Ähnlich tönt es bei der Swisscom: «Aktuell ist nicht geplant, auf Bargeld zu verzichten», erklärt Sprecherin Sabrina Hubacher. Sie hält jedoch fest: «Die Mehrheit der Kunden bezahlt bargeldlos.»
Dies biete mehrere Vorteile: Mit Karte oder Telefon könne «sehr einfach» bezahlt werden. Überdies müsse der Kunde kein Bargeld auf sich tragen. Ausserdem: «Für uns entfällt bei der bargeldlosen Bezahlung die Verwaltung des Bargeldes.»