Telefonat mit Scholz: Erdogan erneuert Nahost-Vermittler-Angebot
Der deutsche Bundeskanzler und der türkische Präsident haben ein Telefonat zur Nahost-Krise geführt. Erdogan habe sich erneut als Vermittler angeboten.
In einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben aus Ankara sein Angebot wiederholt, nach dem Angriff islamistischer Hamas-Terroristen auf Israel als Vermittler aktiv zu werden.
Das teilte das türkische Präsidialamt am Donnerstag mit. Erdogan habe zudem erklärt, dass er die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates für unverzichtbar halte, um den Konflikt langfristig zu lösen.
Scholz: «Alle Kontakte nutzen»
Erdogans scharfe und teilweise antisemitische Kritik an Israel in der Vergangenheit war jüngst zugunsten einer Annäherung an Israel verstummt. Der türkischen Regierung wurde wiederholt eine Nähe zur Hamas unterstellt.
Wir müssen einen Flächenbrand im Nahen Osten verhindern. Wir sprechen in Abstimmung mit Israel mit der Türkei, Ägypten, Jordanien und auch #Katar, das eine Mittlerrolle innehat.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) October 12, 2023
Es wäre unverantwortlich, in dieser Lage nicht alle Kontakte zu nutzen, die helfen können.
Scholz hatte in einem Beitrag auf der Plattform X angekündigt, in Abstimmung mit Israel auch mit der Türkei zu sprechen. Die Türkei verhandelt nach eigenen Angaben über die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen entführten rund 150 israelischen Geiseln.