Tempo des Gletscherrückgangs in Grönland vervielfacht sich
Die Gletscher Grönlands sind in Gefahr. Sie ziehen sich einer Studie von Forschern der Universität Kopenhagen zufolge viel schneller zurück als angenommen.
Die Gletscher Grönlands schmelzen einer Studie zufolge mit erhöhtem Tempo. Die Geschwindigkeit habe sich in den vergangenen 20 Jahren stellenweise verfünffacht, wie aus einer Studie von Forschern der Universität Kopenhagen im Fachblatt «Nature Climate Change» hervorgeht.
Vor der Jahrtausendwende sei das Gletschereis im Südwesten Grönlands um etwa fünf Meter pro Jahr zurückgegangen, derzeit seien es 25 Meter. Das sei eine dramatische Zunahme. Besonders stark sei der Rückgang bei Gletschern am Rand Grönlands und an den Eiskappen.
Keine Zweifel an den Folgen des Klimawandels
Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler gut 1000 der etwa 22'000 Gletscher Grönlands und griffen dabei nicht nur auf Satellitenbilder zurück, sondern werteten auch 200'000 Fotos und Luftaufnahmen aus den vergangenen 130 Jahren aus.
Der an Untersuchung beteiligte Geowissenschaftler Anders Bjørk teilte mit, frühere Studien hätten bereits gezeigt, dass die grössten Gletscher Grönlands wegen des globalen Klimawandels und steigender Temperaturen unter gewaltigem Druck stünden. Wegen unzureichender Messmethoden habe es aber noch Zweifel am Umfang gegeben. Die neue Studie beseitige alle verbleibenden Zweifel an den Folgen des Klimawandels für die Gletscher Grönlands.