Tierbestattungen werden immer beliebter
Haustiere werden zunehmend als Familienmitglieder angesehen. Deshalb lassen immer mehr Menschen in Deutschland ihre verstorbenen Vierbeiner bestatten.

Das Wichtigste in Kürze
- Haustiere werden zunehmend als Familienmitglieder angesehen.
- Deshalb lassen immer mehr Menschen in Deutschland ihre Vierbeiner bestatten.
Tierbestattungen und dazugehörigen Produkten wie Urnen, Pfotenabdrücken in Schaum oder mit Asche befüllten Amuletten werden immer beliebter. Die Nachfrage nach wachse jährlich um 10 bis 15 Prozent. Das teilte der Vorsitzende des Bundesverbands der Tierbestatter (BVT), Martin Struck, mit.
Genaue Zahlen nannte er nicht. Tierbestattungen würden beliebter, weil Haustiere zunehmend als Familienmitglieder anerkannt seien, sagte Struck. «Tiere sind immer mehr Sozialpartner.»

Rund 8,2 Millionen Katzen und 5,4 Millionen Hunde leben dem Verband zufolge in Deutschland. Nach Angaben des BVT gibt es deutschlandweit rund 160 Tierbestatter, knapp 30 Krematorien und rund 120 Tierfriedhöfe. Der jährliche Umsatz rund um die Tierbestattung wird auf 16 bis 20 Millionen Euro (17 bis 21 Millionen Franken) geschätzt.
10'000 Haustiere auf Tierfriedhof beigesetzt
Menschen jeden Alters liessen vor allem Hunde und Katzen bestatten – etwa 1,3 Millionen sterben Verbandsangaben zufolge pro Jahr. Davon werde rund die Hälfte auf Privatgrundstücken beerdigt. Ein Grossteil werde in Krematorien verbrannt. Etwa 10'000 Hunde und Katzen werden den Angaben nach auf einem Tierfriedhof beigesetzt.

Eine Körperbestattung auf einem Tierfriedhof koste im Durchschnitt etwa 125 Euro (135 Franken). Dazu kämen rund 75 Euro (80 Franken) Pflegekosten jährlich. Für eine Einzeleinäscherung würden zwischen 200 und 300 Euro (212 und 320 Franken) fällig. Hinzu komme die Urne mit einem Preis zwischen 80 und 1000 Euro (85 und 1065 Franken).
Bei den Bestattungen spiele Religion keine grosse Rolle. Vielmehr stehe die persönliche Beziehung zwischen Mensch und Tier im Vordergrund, sagte Struck.