Tod einer 10-Jährigen: Anwohnerin gibt Internet und TV Schuld an Tat
In Deutschland wurde ein Mädchen (10) tot in einer Einrichtung aufgefunden. Drei Minderjährige werden verdächtigt. Eine Anwohnerin sieht die Schuld im Internet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland wurde am Mittwoch eine Zehnjährige tot in einem Heim aufgefunden.
- Laut den Ermittlern könnten drei Minderjährige an der Tat beteiligt gewesen sein.
- Für eine Anwohnerin ist klar: Daran tragen das Internet und Fernsehen Schuld.
Am Mittwoch ist in einer deutschen Kinderhilfeeinrichtung in Wunsiedel eine Zehnjährige leblos in einem Zimmer aufgefunden worden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich um ein Tötungsdelikt. Hingegen ausgeschlossen werde ein zunächst vermutetes Sexualdelikt, wie die Kriminalbeamten am Donnerstag mitteilten.
Im Fokus der Ermittelnden stehen drei Buben, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Sicherheitskreisen erfuhr. Die Minderjährigen seien demnach in einer Einrichtung des Jugendschutzes untergebracht worden.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte diese Meldung am Donnerstagmittag nicht. Es richte sich kein konkreter Tatverdacht gegen eine oder mehrere Personen.
Schock sitzt tief
Der Fall sorgt deutschlandweit für Entsetzen, vor allem auch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Wunsiedel. «Ich sehe das Problem in Internet und Fernsehen», sagt eine Anwohnerin gegenüber dem deutschen «Focus».
«Es ist eine Katastrophe», so die Frau weiter. «Und es wird sich erst noch richtig auswirken.» Die Brutalität und «Sorglosigkeit» der Kinder würden ihr zu denken geben.
Zunehmende «Verrohung»
Für sie ist das Geschehen kein Einzelfall: «Jetzt kann man sagen im Kinderheim, da sind vielleicht Problemfälle, die eine schwere Kindheit haben», sagt sie. «Aber wenn man an den letzten Fall denkt, mit dem in den Wald gelockten Mädchen ... für mich ist das eine Katastrophe.»
Damit spielt sie auf den Fall der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg an, die von ihren Freundinnen ermordet worden war. «Die Verrohung läuft überall – auch in der Erwachsenenwelt», glaubt die Anwohnerin.
Bei der Suche nach Tatverdächtigen würden sich die Ermittler nun allein auf die Einrichtung konzentrieren. Also auf die Mitarbeitenden und die dort untergebrachten Kinder, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof gegenüber der dpa.
In der Einrichtung in Wunsiedel sind nach eigenen Angaben normalerweise rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene untergebracht. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten, hiess es auf der Website des Hauses.