Tod eines 21-Jährigen erschüttert Italien - Conte bei Trauerfeier
Das Wichtigste in Kürze
- In Italien wurde der 21 Jahre alte Willy Monteiro Duarte begraben.
- Regierungschef Giuseppe Conte war auch unter den Trauergästen.
- Sein Tod hatte in Italien eine Debatte um alltägliche Gewalt ausgelöst.
Auch Regierungschef Giuseppe Conte war am Samstag unter den Trauergästen in der Gemeinde Paliano bei Rom. Die Gäste trugen überwiegend weisse Oberteile als Symbol für ihre Trauer. «Wir alle haben diese abscheuliche Gewalttat verfolgt. Wir dürfen das nicht kleinreden und nicht unterschätzen. Wir dürfen es nicht zu einem singulären Ereignis machen», sagte Conte.
Duarte starb, weil er Freund half
Der brutale Tod des jungen Mannes, der in Rom geboren wurde und dessen Familie von den Kapverdischen Inseln stammt, beschäftigt das Land seit Tagen und hat eine Debatte über alltägliche Gewalt ausgelöst.
Monteiro Duarte starb in der Nacht zum Sonntag in Colleferro bei Rom, weil er in einem Streit vor einer Bar einem Freund zur Hilfe kam und selbst ins Visier der Schläger geriet.
Rassistisches Motiv?
Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen gegen vier junge Männer aus der Region, darunter ein polizeibekanntes Brüderpaar. Nach der Obduktion änderte sie den Tatvorwurf in Mord. Ob auch rassistische Motive eine Rolle gespielt haben könnten, ist bislang noch offen.
«Wir müssen gemeinsam - Familien, Lehrer, Politiker, Journalisten - für ein Ziel eintreten: Dieser Gewaltverherrlichung entgegentreten, bis sie ausgelöscht ist, und an die Werte und Prinzipien erinnern, auf die unsere Gesellschaft gebaut ist», forderte Conte laut Nachrichtenagentur Ansa am Samstag bei der Trauerfeier. «Der erste Grundsatz ist der Respekt für den Menschen und für seine Würde.»