Touris in Deutschland wegen Kokain-Koffer verhaftet
Zwei Brasilianerinnen wurden Opfer einer Drogen-Gang, die ihnen bei der Reise nach Deutschland Kokain unterschmuggelte. Sie verbrachten 38 Tage im Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Einem brasilianischen Paar wurde bei der Reise nach Europa Drogen untergeschmuggelt.
- Kátyna Baía (44) und Jeanne Paolini (40) verbrachten 38 Tage im Gefängnis.
- Ein Video entlastete sie dann endlich.
Die langersehnten Europa-Ferien endeten für ein brasilianisches Paar in einem Albtraum. Kátyna Baía (44) und Jeanne Paolini (40) wurden verhaftet, nachdem in mit ihrem Namen angeschriebenen Koffern Kokain gefunden wurde.
Die beiden Frauen wurden in Frankfurt (D) nach einer Befragung festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Sie verbrachten 38 Tage hinter Gittern wegen des Verdachts auf internationalen Drogenhandel – dabei sind sie unschuldig.
Denn eine Untersuchung durch die brasilianische Polizei zeigt, dass das Paar Opfer einer internationalen Bande wurde. Überwachungsvideos zeigen, wie Flughafenmitarbeiter die Gepäcketiketten der beiden Frauen entfernen und sie an Koffer voller Drogen befestigen.
«Diese ganze Erfahrung war ein enormer Schock für uns beide und unsere Familien», erzählte Jeanne der britischen Zeitung «The Sun». Sie erinnert sich gut daran, wie sie in Frankfurt von einem Zivilpolizisten abgefangen wurde. «Ich wurde in einen fensterlosen Raum geführt. Sobald ich eintrat, musste ich meine Hände an die Wand legen und man legte mir Handschellen an».
43 Kilo Kokain untergejubelt
«Ich habe sie gefragt, wieso ich verhaftet werde – aber er sprach Deutsch und ich verstand nur das Wort ‹Kokain›.» Zuerst dachte sie an ein Missverständnis wegen Grippe-Medikamenten in ihrer Tasche. Erst nach stundenlanger Befragung – endlich auch mit einem Übersetzer – verstanden die Frauen den Ernst der Situation.
Die Beamten zeigten ihnen die Koffer, in denen 43 Kilogramm Kokain versteckt waren. Kátyna und Jeanne erkannten sofort: Die Gepäckstücke sahen komplett anders aus als die, die sie in Brasilien am Flughafen abgegeben hatten.
Trotz Beweisen im Gefängnis
«Wir zeigten ihnen, wie sich die Infos auf den Koffern von unserem Gepäck-Ticket unterschied», erinnert sich Kátyna. «Wir zeigten unsere Hotelreservation, Tickets für den Rückflug, Kreditkartenabrechnungen – es nützte alles nichts.»
38 Tage verbrachten die Brasilianerinnen in einem Frauengefängnis ausserhalb von Frankfurt. «Wir wurden immer wieder durchsucht, es war extrem erniedrigend», so die 44-Jährige.
Erst am 11. April endete der Albtraum und das Paar wurde entlassen. Trotz ihrer Rückkehr nach Hause sitzt der Schock aber noch tief.
«Was wir im Gefängnis erlebt haben, ist immer noch sehr präsent in unseren Köpfen», sagte Kátyna bei «The Sun». Jeanne fügte hinzu: «Wir brauchen ein Ende dieser Ermittlungen in Deutschland ein für alle Mal, damit wir unser Leben wieder beginnen können».