Tourismus Experte spricht über Unwetter auf Mallorca
Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle von Mallorca. Laut dem Tourismus-Experten Jürg Stettler wird das Unwetter aber keine Folgen haben für die Insel.
Das Wichtigste in Kürze
- In Mallorca kam es zu einem schweren Unwetter.
- Der Tourismus sollte darunter aber nicht leiden.
Rund elf Millionen Touristen besuchten 2017 die spanische Insel Mallorca. Der Tourismus ist das Rückgrat der mallorquinischen Wirtschaft. Naturkatastrophen stellen ein grosses Risiko dar. Die Rechnung ist simpel: Bleiben die Touristen weg, hat die Region ein finanzielles Loch.
Der Tourismus-Experte Jürg Stettler gibt nach dem Unwetter mit zehn Toten auf Mallorca Entwarnung: «Kurzfristig gibt es zwar gravierende Probleme, langfristig aber eher nicht.» Länder wie Spanien, die eine gut ausgebaute Infrastruktur haben, können sich laut Stettler, der Vizedirektor am Institut für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern ist, schneller von Katastrophen erholen.
Entwicklungsländer haben grössere Probleme
Anders sieht es bei Entwicklungsländern aus. 2010 wurde die Karibikinsel Haiti von einem schweren Erbeben getroffen, viel Infrastruktur wurde zerstört. «Die Menschen spüren noch heute die Folgen des Unglücks», sagt Stettler. Dennoch sollten Naturkatastrophen nicht unterschätzt werden,
«Solche Katastrophen werden wegen der Klimaerwärmung mehr und mehr zur Herausforderung – und zu einem Problem», sagt Stettler. Mallorca habe aber einen Vorteil.
Das Unwetter fegte in der Nachsaison über die Insel. «Wäre es in der Vorsaison oder gar in der Hauptsaison zum Unwetter gekommen, dann wären die Folgen für den Tourismus gravierender gewesen», so der Experte.
Keine Stornierungen bei Schweizer Reiseveranstalter
Weder beim Tourismusbüros Tui, noch bei der Firma der Touristik Suisse (Kuoni, Helvetic Tours) gingen besorgte Anrufe oder Stornierungen ein. Laut den Firmen wurde auch keine Infrastruktur beschädigt.
Übrigens: Laut dem Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten befinden sich keine Schweizer unter den Opfern.