Touristenboot auf Donau in Budapest gekentert
Beim Zusammenstoss zweier Schiffe auf der Donau in Budapest sind in der Nacht auf Donnerstag mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Ausflugsschiff mit Touristen an Bord kenterte auf der Donau in Budapest.
- Dabei starben mindestens sieben Südkoreaner, mehr als ein Dutzend werden noch vermisst.
- Ein Schweizer Schiff soll in den Crash involviert sein.
Bei einem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest sind am späten Mittwochabend mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte ein Sprecher des ungarischen Rettungsdienstes in der Nacht zum Donnerstag mit.
Nach Angaben des südkoreanischen Aussenministeriums in Seoul wird nach 19 vermissten Passagieren gesucht. Auch der Verbleib zweier ungarischer Crewmitglieder ist noch ungeklärt.
Schweizer Schiff «Viking Sigyn» aus Basel
Das Ausflugsschiff «Hableany» (Nixe) mit 35 Menschen an Bord war auf der Höhe des Parlamentsgebäudes mit einem anderen Schiff zusammengestossen. Anschliessend kenterte es und ging unter.
In das Schiffsunglück war offenbar ein Schiff unter Schweizer Flagge involviert. Die «Viking Sigyn» gehört den Viking River Cruises mit Sitz in Basel. Es kam niemand zu Schaden.
Auf Fotos von Keystone-SDA ist das Schiff nach der Kollision auf der Donau zu sehen. Die Viking River Cruises waren an Auffahrt für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten lagen am Donnerstagmorgen keine Angaben über allfällige Schweizer Opfer vor.
Das kleinere Schiff kenterte infolge der Wucht des Zusammenstosses und ging in wenigen Sekunden in den Fluten der Donau unter.
Bei den 33 Passagieren an Bord des Schiffes handelte es sich um Touristen aus Südkorea. Auch ein sechsjähriges Kind sei an Bord gewesen. Sieben Passagiere seien gerettet worden.
Suche nach Vermissten läuft noch an
Medien berichteten von einem Grosseinsatz der Rettungskräfte. Grosse Scheinwerfer beleuchteten Teile der Oberfläche der Donau im Budapester Abschnitt.
Die Regierung in Seoul will die Suche nach den vermissten Passagieren unterstützen. Das südkoreanische Aussenministerium kündigte am Donnerstag an, eine «schnelle Einsatzgruppe» mit 18 Beamten und Rettungskräften an den Unglücksort zu schicken.
Ursache des Unfalls noch unklar
Die Ursache des Zusammenstosses mit dem anderen, grösseren Schiff war zunächst unklar. Das 27 Meter lange, für 60 Passagiere ausgelegte Unglücksschiff gehört dem Budapester Schifffahrtsunternehmen Panorama Deck. Ein Sprecher der Firma teilte am späten Mittwochabend mit: «Es werden alle Ressourcen mobilisiert, um Menschenleben zu retten.»
Der südkoreanische Reiseveranstalter Verygoodtour entschuldigte sich für das Unglück. Das Unternehmen werde alles tun, um den Opfern und deren Familien zu helfen. Das sagte der Leiter des Kundenservice, Lee Sang Moo, im südkoreanischen Fernsehen.