Trotz Blockade: Spanische Seenotretter nehmen Migranten an Bord
Die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms hat Dutzende Flüchtlinge aus dem Meer gerettet und an Bord genommen – trotz Hafenblockade.
Das Wichtigste in Kürze
- Die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms hat 59 Flüchtlinge an Bord genommen.
- Die Hafenblockade im Mittelmeer bleibt bestehen.
- Italien will Flüchtlinge der Küstenwache zum Rücktransport nach Libyen überlassen.
Trotz des Dramas um zwei Rettungsschiffe von Hilfsorganisationen hat eine spanische Hilfsorganisation Dutzende Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Proactiva Open Arms habe 59 Flüchtlinge aus dem Meer an Bord und sei unterwegs zu einem sicheren Hafen, twitterte die Organisation am Samstag. Allerdings war nicht klar, ob die Retter schon einen Hafen zugewiesen bekommen haben.
VÍDEO | La tripulación del Open Arms tranquiliza a los rescatados: "No, no vamos a Libia" https://t.co/lO4T0X2aAl Nos lo cuenta @Gabriela_Schz desde el barco de @openarms_fund pic.twitter.com/GJEvJVdgtp
— Desalambre (@desalambre) June 30, 2018
Italien hat seine Häfen für private Rettungsschiffe bereits dicht gemacht – und will auch Proactiva nicht hineinlassen. Die Schiffe «Aquarius» von SOS Méditerranée und «Lifeline» von der Dresdner Organisation Mission Lifeline durften nicht mehr dort anlegen und mussten deshalb mit Hunderten Migranten tagelang auf dem Meer ausharren. Die «Aquarius» durfte nach der Hängepartie nach Spanien, die «Lifeline» nach Malta.
Italien will Menschen zurück nach Libyen schicken
Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega erklärte umgehend, auch Proactiva könne «vergessen, in einem italienischen Hafen anzukommen». Das Schiff sei in libyschen Gewässern, der nächste Hafen sei Malta und es fahre unter spanischer Flagge. «Stopp der Menschenschmuggel-Mafia: Je weniger Menschen ablegen, desto weniger sterben.» Italien will, dass die libysche Küstenwache die Migranten abfängt und zurück in das Bürgerkriegsland bringt.