Tschechien führt vorübergehend Grenzkontrollen zur Slowakei ein

Zehn Tage lang will Tschechien an der Grenze zur Slowakei Kontrollen durchführen. So sollen illegale Migranten von dieser Route abgebracht werden.

Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze
Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze - APA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer die Grenze von Tschechien und Slowakei überquert wird bald kontrolliert.
  • Mit dieser Massnahme will Tschechien zehn Tage lang illegale Migranten abhalten.

Tschechien führt vorübergehend wieder Grenzkontrollen zur Slowakei ein. Damit wolle man illegal einreisende Migranten von der Nutzung dieser Route abbringen. Das kündigte Ministerpräsident Petr Fiala nach einer Kabinettssitzung am späten Montagabend an. Er betonte, dass Tschechien für die überwiegende Mehrheit der Migranten nur ein Transitland auf dem Weg nach Westeuropa sei.

Die Personenkontrollen beginnen am Donnerstag und sollen für mindestens zehn Tage andauern. Bis zu 500 Polizisten und 60 Zollbeamte werden an 27 früheren Grenzübergängen Station beziehen, aber auch die grüne Grenze kontrollieren.

Über 12'000 Transitmigranten in Tschechien

Seit Anfang des Jahres wurden nach offiziellen Angaben in Tschechien knapp 12'000 sogenannte Transitmigranten erfasst, die ein anderes Zielland angeben. Die meisten von ihnen sollen Syrer sein. Zudem wurden 125 mutmassliche Schleuser festgenommen. Innenminister Vit Rakusan betonte, es dürfe keine Toleranz für das organisierte Verbrechen geben.

Eine Sprecherin des slowakischen Innenministeriums forderte, dass die Kontrollen auf EU-Ebene besprochen werden müssten. Beide Staaten gehören dem grenzkontrollfreien Schengenraum an. Die Grenze zwischen Tschechien und der Slowakei ist rund 250 Kilometer lang. Die beiden Länder bildeten bis zur friedlichen Teilung zum 1. Januar 1993 einen gemeinsamen Staat, die Tschechoslowakei.

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