Tschechien ordnet Kontrollen an Grenze zur Slowakei an
Aufgrund des erneuten Anstiegs der Zahl irregulärer Migranten in der EU führt Tschechien vorübergehend Personenkontrollen an seiner Grenze zur Slowakei ein.
Tschechien führt vorübergehend Personenkontrollen an seiner Grenze zur Slowakei ein. Die Massnahme trete in der Nacht auf Mittwoch in Kraft, teilte Ministerpräsident Petr Fiala am Dienstag über den Kurznachrichtendienst X (Twitter) mit. Die Zahl der irregulären Migranten in die EU habe erneut zugenommen.
«Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter und reagieren schnell auf die entstandene Situation», betonte der 59-Jährige. Man kämpfe aktiv gegen Schleuser und Menschenhändler.
Kontrollen entlang der gesamten Grenze
Die Kontrollen sollen den Angaben zufolge stichprobenartig entlang der gesamten rund 250 Kilometer langen Grenze erfolgen. Beide Staaten gehören dem Schengenraum an, in dem es eigentlich keine Grenzkontrollen mehr geben soll. Tschechien und die Slowakei bildeten bis zur Teilung zum 1. Januar 1993 einen gemeinsamen Staat, die Tschechoslowakei.
Vor knapp einer Woche hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser «zusätzliche flexible Schwerpunktkontrollen an den Schleuserrouten an den Grenzen zu Polen und Tschechien» angeordnet. Polen kündigte seinerseits verschärfte Kontrollen an seiner Grenze zur Slowakei ein. Begründet wurde dies damit, dass Migranten über die sogenannte Balkanroute nach Europa und dann über Ungarn und die Slowakei nach Polen gelangten.