Migration: Trump entzieht zig Afghanen und Kamerunern Schutzstatus
Migration bleibt ein globales Schlüsselthema. Nun entzieht die US-Regierung tausenden Menschen aus Afghanistan und Kamerun den befristeten Aufenthaltsschutz.

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump verschärft ihre restriktive Einwanderungspolitik weiter.
Laut Angaben des Heimatschutzministeriums wurde der vorübergehende Schutzstatus (TPS) für etwa 14'600 afghanische Staatsangehörige aufgehoben. Auch 7'900 Menschen aus Kamerun sind laut «Tagesschau» betroffen.
Das TPS-Programm im Überblick
Temporary Protected Status (TPS) ist ein vorübergehender Aufenthaltsstatus für Staatsangehörige bestimmter Länder. Das Programm gewährt Schutz vor Abschiebung sowie Arbeitserlaubnisse.

Voraussetzungen umfassen die Staatsangehörigkeit eines TPS-designierten Landes, Anwesenheit in den USA zum Stichtag und rechtzeitige Antragstellung. Designationsgründe sind bewaffnete Konflikte, Umweltkatastrophen oder aussergewöhnliche temporäre Gefahren.
Aktuell sind über 863'880 Personen aus 16 Ländern wie Haiti, Venezuela und der Ukraine betroffen. Designationen werden regelmässig überprüft, wobei aktuelle Entscheidungen (zum Beispiel Beendigung für Venezuela 2023) Schutzlücken schaffen können.
So begründet die US-Regierung ihre Entscheidung zur Migration
Heimatschutzministerin Kristi Noem begründete die aktuelle Entscheidung damit, dass die Lage in Afghanistan die Fortführung des Schutzstatus nicht mehr rechtfertige.

Nach der Machtübernahme der Taliban 2021 hatten die USA 82'000 Afghanen aufgenommen. Über 70'000 von ihnen erhielten ein auf zwei Jahre befristetes Einreiserecht in die USA, wie «Zeit» berichtet.
Eindämmung der Migration geplant
Seit Trumps Amtsantritt im Januar 2025 wurden zahlreiche Massnahmen zur Begrenzung der Migration umgesetzt: Dazu zählen Notstandserklärungen an der Grenze zu Mexiko, umstrittene Abschiebungen südamerikanischer Migranten sowie vereinzelte Festnahmen von Touristen mit gültigen Papieren.
Im Februar hatte die Regierung den TPS-Status für rund 500'000 Haitianer aufgehoben. Es bleibt jedoch unklar, wie schnell Abschiebungen nach Statusablauf erfolgen können.
US-Gericht stoppt Trumps Pläne
Schon während seiner ersten Amtszeit (2017–2021) hatte Trump versucht, Schutzprogramme für Migranten massiv einzuschränken, scheiterte jedoch an gerichtlichen Blockaden. Aktuell stoppte ein Bundesrichter in Kalifornien per Eilverfügung die geplante Aufhebung des TPS für über 600'000 venezolanische Schutzberechtigte.
Richter Edward Chen begründete dies mit dem Risiko «irreparabler Schaden» für die Betroffenen. Er kritisierte, die Begründung der Regierung habe einen «Beigeschmack von Rassismus», da sie pauschal kriminelle Aktivitäten unterstellte.
Parallel blockierte eine Bundesrichterin laut «Tagesschau» auch die Aufhebung des Schutzstatus für Menschen aus Kuba, Haiti und Nicaragua.