Tschechien: Tiger für asiatische Medizin getötet
In Tschechien sind seltene Tiger getötet worden, um ihre Körperteile in der traditionellen asiatischen Medizin zu verwenden.
Das Wichtigste in Kürze
- In verschiedenen Teilen Tschechiens führte die Umweltaufsicht Razzien durch.
- Dabei fanden sie mehrere tote Tiger.
- Anscheinend hätten sie für asiatische Medizin verwendet werden sollen.
Bei Razzien in Tschechien seien ein getöteter Tiger, vier Tigerfelle, Tigerpfoten und Produkte wie «Tigerwein» – in Spirituosen eingelegte Tigerknochen – sichergestellt worden, teilte ein Sprecher der tschechischen Umweltaufsicht am Mittwoch mit. Die seltenen Tiere wurden anscheinend zu Herstellung traditioneller, asiatischer Medizin getötet. In Kühltruhen wurden auch Körperteile anderer geschützter Tiere wie Biber und Eisvogel entdeckt.
82'000 Franken beschlagnahmt
An den Razzien in Prag sowie Nord- und Südböhmen beteiligten sich mehr als 175 Zoll- und Polizeibeamte. Drei Personen im Alter zwischen 35 und 67 Jahren wurden festgenommen. Sie haben teils die tschechische und teils die vietnamesische Staatsangehörigkeit. Als Motiv wurde finanzielle Bereicherung angegeben. Es sei Bargeld in Höhe von umgerechnet 82'000 Franken beschlagnahmt worden.
In der traditionellen asiatischen Medizin wird Tigerteilen eine heilsame Wirkung gegen Krankheiten wie Rheuma zugeschrieben. Auf dem Schwarzmarkt werden den Behördenangaben zufolge Tigerknochen für knapp 2'300 Franken und Tigerfelle für bis zu 23'000 Franken je Kilo gehandelt. Nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES ist jeder kommerzielle Handel mit Tigerprodukten verboten. Die Raubkatzen gelten weltweit als stark bedroht.