Tschernobyl

Tschernobyl: Waldbrände noch immer nicht gelöscht

Keystone-SDA
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Ukraine,

Rund um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl ist ein Waldbrand entfacht. Nach über einer Woche ist das Feuer noch immer nicht gelöscht.

Ukraine Tschernobyl
Die Ukraine verstärkt den Kampf gegen die Flammen in den radioaktiv belasteten Wäldern in der Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon über eine Woche wüten in der Ukraine Waldbrände.
  • Dabei ist das Gebiet um das Atomkraftwerk Tschernobyl betroffen.
  • Durch das Feuer könnte Radioaktivität freigesetzt werden.

Feuerwehrleute in der Ukraine kämpfen noch immer gegen die Waldbrände um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Mehr als eine Woche nach dem Ausbruch des Feuers setzten die Behörden auch am Montag Löschflugzeuge und Hubschrauber ein.

362 Einsatzkräfte seien vor Ort, teilte der Katastrophenschutz mit. In dem radioaktiv belasteten Gebiet brannten Gras, Gestrüpp und Waldboden. Die Grenzwerte für radioaktive Strahlung seien in den besiedelten Gebieten in der Nähe der Feuer nicht überschritten worden. Dies versicherte die Zonenverwaltung am Wochenende.

nuklearkatastrophe von tschernobyl
Rauchschwaden steigen von einem Waldbrand in der radioaktiv belasteten Sperrzone um das Kernkraftwerk Tschernobyl auf. - dpa

Zum aktuellen Ausmass der Brände machten die Behörden keine Angaben. Sie verwiesen am Samstag lediglich auf mittlerweile fast eine Woche alte Satellitenbilder. Darauf soll ein Gebiet von etwa 2400 Hektar innerhalb des Sperrgebiets in Flammen gestanden haben.

Umweltschützer befürchten, dass Radioaktivität freigesetzt wird. Der Rauch zog bis in die etwa 100 Kilometer entfernte Hauptstadt Kiew.

In den vergangenen Jahren war es mehrfach zu Feuern in den unbesiedelten Gebieten rund um die Atomruine gekommen. Als Ursache wurde immer wieder Brandstiftung vermutet.

Tschernobyl
1986 explodierte ein Reaktor des Atomkraftwerkes Tschernobyl und verteilte Radioaktivität über ganz Europa. - keystone

Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte einen leichtfertigen Umgang mit Feuer: «Ich möchte mich an die Bürger wenden, denen es egal ist. Die Rede ist von jenen, die im 21. Jahrhundert Gras anbrennen und damit schreckliche Feuer verursachen», sagte er in einer Fernsehansprache.

Nach der Explosion des Blocks vier im damals noch sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 wurden radioaktiv belastete Landstriche gesperrt. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Das Gebiet ist mittlerweile für geführte Touristentouren zugänglich.

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