Tschernobyl

Kernkraftwerk Tschernobyl bleibt gefährlich

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Ukraine,

Eine russische Drohne hat das Kernkraftwerk Tschernobyl getroffen. Zwar scheint die Gefahr aktuell gering, doch vollkommen gebannt ist sie nicht.

kernkraftwerk tschernobyl in schnee
Die Schutzhülle des Kernkraftswerks Tschernobyl. - keystone

Am vergangenen Freitag wurde die Schutzhülle des stillgelegten Kernkraftwerks Tschernobyl von einer Drohne getroffen. Die Aufsichtsbehörde SNRIU hatte dies in einer Nachricht mitgeteilt und gleichzeitig Entwarnung gegeben.

Die «New Safe Confinement» umschliesst den zerstörten Reaktorblock und den alten Sarkophag. Laut der Meldung laufen Arbeiten zur Brandbekämpfung und Folgenabschätzung.

Machst du dir Sorgen, dass eine weitere Nuklearkatastrophe in Tschernobyl stattfinden könnte?

Vor Ort wurden keine veränderten Strahlenwerte gemessen, dennoch bleibt die Situation angespannt. «Die Tagesschau» zitiert den ukrainischen Präsidenten Selenskyj, der von «bedeutenden Schäden» spricht.

Hier stellt sich die Frage: Wie viel Gefahr geht noch vom Kernkraftwerk Tschnernobyl aus?

Gefahr durch instabile Lage

Die Sicherheitslage in Tschernobyl ist seit Kriegsbeginn prekär. Der «MDR» berichtet, dass russische Truppen das Gebiet zu Beginn des Krieges besetzten und vermint zurückliessen.

kerkraftwerk tschernobyl schutzhülle loch
Das Loch in der Schutzhülle vom Kernkraftwerk Tschernobyl. - keystone

Die neue Schutzhülle besteht nur aus Blech und bietet keinen Schutz gegen Beschuss. Ein Einsturz könnte laut «MDR» eine hochradioaktive Staubwolke freisetzen und die Region verseuchen.

Eventuell könne auch die Schweiz von einer erneuten Katastrophe betroffen sein.

Anhaltende Bedrohung

Obwohl die Katastrophe bereits im Jahr 1986 stattfand, bleibt Tschernobyl eine potenzielle Gefahrenquelle. Die Explosion des Reaktorkerns setzte damals massive Mengen radioaktiver Stoffe frei und tötete wahrscheinlich zehntausende Menschen.

Das deutsche Bundesumweltministerium erklärt, dass Radionuklide wie Cäsium und Jod sich über weite Teile Europas verteilten. In unmittelbarer Nähe wurden weniger flüchtige Elemente wie Strontium und Plutonium abgelagert.

Langsfristige Auswirkungen sind umstritten

Die gesundheitlichen Folgen der Katastrophe sind bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen. Laut dem Bundesumweltministerium ist die Zahl der Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Kindern in den betroffenen Regionen deutlich erhöht.

schutzhülle kernkraftwerk tschernobyl teile
Teile der Schutzhülle vom Kernkraftwerk Tschernobyl nach dem Einschlag einer Drohne. - keystone

Über weitere Krebserkrankungen liegen keine abschliessenden Daten vor. Ausserhalb der ehemaligen Sowjetunion werden die gesundheitlichen Folgen als gering eingeschätzt.

Internationale Überwachung von Kernkraftwerk Tschernobyl

Die IAEA hat Expertenteams in ukrainischen Kernkraftwerken und am Standort Tschernobyl stationiert. Sie überwachen die Situation und bieten technische Unterstützung.

«Radiologischesereignis.gv.at» berichtet, dass die derzeit vorliegenden Messdaten der Ukraine im europäischen Messnetz keine Messwerterhöhungen zeigen. Aktuell besteht keine Gefahr für Mitteleuropa.

Die Situation in Tschernobyl bleibt jedoch angespannt. Der anhaltende Konflikt und die Gefahr weiterer Angriffe erfordern ständige Wachsamkeit und internationale Zusammenarbeit.

Kommentare

User #4352 (nicht angemeldet)

Das Zeugs dort wird noch tausende Jahre gefährliche strahlung abgeben, wenn sie freigesetzt wird und der Wind richtig weht, wird selbstverständlich auch die schweiz wieder betroffen sein.

User #2924 (nicht angemeldet)

Soll jeder einmal den gesunden Menschenverstand walten lassen (sofern vorhanden) und die richtigen Fragen stellen. Zum Beispiel: Wer hat zum jetzigen Zeitpunkt das grösste Interesse den Krieg eskalieren zu lassen?

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