Türkei: Empfehlung des Drittplatzierten wohl kommende Woche

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Türkei,

Erdogan und sein Gegner Kilicdaroglu mobilisieren ihre Anhänger für die Stichwahl in zwei Wochen – und werben dafür auch um die Stimmen des Lagers um den Rechtsaussenkandidaten Sinan Ogan.

Wahlhelfer halten am Wahltag die Stimmzettel mit den Namen von Recep Tayyip Erdogan, Muharrem Ince, Kemal Kilicdaroglu und Sinan Ogan bereit.
Wahlhelfer halten am Wahltag die Stimmzettel mit den Namen von Recep Tayyip Erdogan, Muharrem Ince, Kemal Kilicdaroglu und Sinan Ogan bereit. - Francisco Seco/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der im Rennen um das türkische Präsidentenamt ausgeschiedene Drittplatzierte, Sinan Ogan, will kommende Woche bekannt geben, wen er in der Stichwahl unterstützt.

Am 28. Mai treten der Sieger der ersten Wahlrunde, Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan, und Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu an. Im Laufe der nächsten Woche werde es voraussichtlich eine Erklärung geben, sagte die Sprecherin des Rechtsaussenkandidaten der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Den Stimmen des nationalistischen Lagers wird hohe Bedeutung zugemessen. Ob eine Empfehlung Ogans aber das Zünglein an der Waage sein wird, ist umstritten. Oppositionskandidat Kilicdaroglu lag in der ersten Wahlrunde am vergangenen Sonntag laut vorläufigen Ergebnissen knapp 5 Prozentpunkte hinter Erdogan, der als Favorit in die Stichwahl geht. Der amtierende Präsident kam in der ersten Runde auf 49,52 Prozent, wie die Wahlbehörde am Freitagabend mitteilte. Die Zahlen weichen nur minimal vom vorläufigen Endergebnis ab.

Ogan bekam in der ersten Runde am 14. Mai gut fünf Prozent der Stimmen. Eine Wahlempfehlung für Erdogan oder Kilicdaroglu knüpft er an Zusicherungen. Er fordert etwa, dass alle Flüchtlinge das Land verlassen oder dass der «Kampf gegen Terror» verstärkt wird.

Medien haben von einem geplanten Treffen zwischen Kilicdaroglu und Ogan berichtet. Das sei noch nicht sicher, sagte seine Sprecherin dazu am Freitag. Es gibt auch Gespräche zwischen Ogan und der regierenden AKP, wie Vizepräsident Fuat Oktay laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu sagte. Dabei gehe es aber nicht um Verhandlungen.

Erdogan appelliert an Türken im Ausland

Vor der zweiten Runde der türkischen Präsidentschaftswahl hatte Erdogan auch Türken im Ausland zur Stimmabgabe aufgefordert. «Ich erwarte von Ihnen, den Vertretern unserer Nation im Ausland, dass Sie noch einmal stark für Ihren Willen eintreten», schrieb Erdogan auf Twitter. «Ich bitte Sie, Ihr demokratisches Recht unbedingt wahrzunehmen.»

In Deutschland können Wahlberechtigte von Samstag an ihre Stimme abgeben. Die 1,5 Millionen Wähler können an insgesamt 17 Orten in Deutschland teilweise bis zum 24. Mai abstimmen, wie die türkische Wahlbehörde mitteilte.

Erdogan dürfte erneut auf eine deutliche Mehrheit der Stimmen aus dem Ausland hoffen: Die Stimmberechtigten im Ausland hatten in der Wahl am 14. Mai laut vorläufigen Ergebnissen mit 57,5 Prozent für Erdogan gestimmt. In Deutschland kam er vorläufig auf 65 Prozent der Stimmen. Die Ergebnisse in Deutschland und im Ausland fielen für Erdogan damit deutlich besser aus als insgesamt. Erdogan schrieb an die Wähler gewandt: «Jeder von Ihnen hat seinen Namen bereits mit goldenen Buchstaben in unsere politische Geschichte eingraviert.»

Insgesamt erhielt Erdogan zwar ebenfalls die meisten Stimmen, verpasste aber knapp die für einen Sieg in der ersten Runde notwendige 50-Prozent-Marke. Herausforderer Kilicdaroglu erhielt vorläufigen Zahlen nach 45 Prozent der Stimmen. Ab dem 20. Mai kann im Ausland und an Grenzübergängen, Häfen und Flughäfen der Türkei abgestimmt werden.

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