Am Samstagmorgen marschierten türkische Truppen in die Grenzstadt Ras al-Ain ein. Der Vormarsch gegen die Kurdenmiliz YPG geht weiter.
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Syrische Verbündete der türkischen Armee in Nordsyrien. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Türkische Truppen haben am Samstag ihren Vormarsch gegen die Kudenmiliz YPG fortgesetzt.
  • Am Morgen drangen sie in die Grenzstadt Ras al-Ain in Nordsyrien ein.
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Die türkischen Truppen haben heute Samstag ihren Vormarsch gegen die Kurdenmiliz YPG fortgesetzt. Nun sind sie in die Grenzstadt Ras al-Ain in Nordsyrien eingedrungen.

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Bewohner von Ras al-Ain flüchten mit ihrem Hab und Gut. - twitter / @suheyla kaplan

Angaben aus Ankara, wonach die türkische Armee die Stadt erobert habe, wurden vom Rebellenbündnis SDF umgehend dementiert. Auch ein AFP-Reporter berichtete über anhaltende Gefechte in Ras al-Ain. Die USA warfen der Türkei unterdessen den Beschuss von US-Soldaten vor und drohten Ankara mit Sanktionen.

Die türkischen Truppen und ihre syrischen Verbündeten waren laut der Beobachtungsstelle am Samstagmorgen aus drei Richtungen auf Ras al-Ain vorgerückt. Nach Angaben eines AFP-Korrespondenten nahmen sie dabei ein Industriegebiet am Stadtrand ein.

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Die Türkei bombardiert die syrische Grenzstadt. - Twitter / @JXK

Der Kampf um Ras al-Ain dauere aber an, betonte ein Vertreter der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Er widersprach damit Angaben des Verteidigungsministeriums in Ankara. Dieses verkündete, dass die strategisch wichtige Grenzstadt «unter Kontrolle» der türkischen Armee sei. Die SDF sind ein Bündnis der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und arabischer Milizen.

Türkei greift nach US-Rückzug an

Am Mittwoch zog die USA ihre Soldaten aus dem syrischen Grenzgebiet ab. Die Türkei startete darauf ihre lang angedrohte Militäroffensive gegen die YPG in Nordsyrien. Die Armee bombardierte die Grenzstädte Tal Abjad und Ras al-Ain aus der Luft. Zudem rückten türkische Bodentruppen und ihre syrischen Verbündeten auf die beiden Ortschaften vor.

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Aufnahme einer Explosion in Ras al-Ain. - Twitter / @Mauricio Ampuero

In der Nacht zum Samstag nahmen die türkischen Truppen laut der Beobachtungsstelle elf Ortschaften in Nordsyrien ein. Die meisten von ihnen in der Nähe von Tal Abjad. Seit Mittwoch eroberten sie demnach insgesamt 23 ehemals von den Kurden kontrollierte Orte.

Dreissig Zivilisten kamen bislang ums Leben

Seit dem Beginn der Offensive wurden mehr als 70 kurdische Kämpfer sowie 30 Zivilisten in Nordsyrien getötet. Das teilte die den Rebellen nahestehende Beobachtungsstelle mit. Die Angaben der in London ansässigen Organisation sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

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Die Flagge der Kurdenmiliz YPG an einem Gebäude. - Keystone

Auf türkischer Seite wurden nach Angaben Ankaras 18 Zivilisten getötet. Bei den Kämpfen in Nordsyrien seien ausserdem vier Soldaten getötet worden. Nach UN-Angaben flohen bereits mehr als 100'000 Menschen aus dem Grenzgebiet vor den Kämpfen.

Viel Gegenwind für türkischen Militäreinsatz

Die USA und andere westliche Staaten hatten den türkischen Militäreinsatz von Beginn an heftig kritisiert. Sie fürchten ein Wiedererstarken der IS-Miliz.

Die USA drohten dem Nato-Partner Türkei am Freitag mit Sanktionen. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, auf Geheiss von Präsident Donald Trump seien «sehr weitreichende» Strafmassnahmen auf den Weg gebracht worden. Frankreich drohte der Türkei mit EU-Sanktionen. Präsident Emmanuel Macron forderte in einem Telefonat mit Trump den sofortigen Stopp der türkischen Offensive.

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