«Überfahre sie!!» – IS ruft Anhänger zu Anschlägen auf
Die Terrororganisation IS verbreitet im Internet Aufrufe für weitere Auto-Anschläge und will vor allem Einzelgänger oder junge Erwachsene mobilisieren.

Das Wichtigste in Kürze
- Mit Aufrufen wie «Überfahre sie!!» möchte der IS neue Terroristen mobilisieren.
- Die Terrororganisation will vor allem «einsame Wölfe» oder Jugendliche inspirieren.
- Staatsschützer und Sicherheitskräfte sind in Alarmbereitschaft.
Die Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) ruft zu weiteren Terroranschlägen auf, bei denen Menschen überfahren werden sollen. Auf ihrer neuen deutschsprachigen Propagandaseite «Al Saif Media» (übersetzt «das Schwert») verbreiten sie erschreckende Bilder.
Eines davon zeigt eine Autofahrersicht durch die Windschutzscheibe. Auf der Strasse davor sind Menschen mit Fadenkreuzen markiert.
Eine Botschaft auf dem Navigationssystem lautet: «Auf zum Schlachten. Worauf wartest du? Die Strassen sind voller Ziele. Überfahre sie!!»
Darunter werden Städte wie Berlin, München, Frankfurt, Wien, Brüssel und Salzburg als potenzielle Anschlagsziele aufgezählt.
Sicherheitsbehörden sind alarmiert
Die Strategie des IS ist es, sogenannte «einsame Wölfe» zu inspirieren. Diese sollen dann plötzlich radikalisiert zuschlagen.
Diese Strategie scheint zunehmend erfolgreich zu sein. Dies wurde durch die jüngsten Anschläge in Städten wie Mannheim, Solingen und München deutlich.
Sicherheitsbehörden in Deutschland, Österreich und Belgien nehmen die Aufrufe zum Terror sehr ernst. Insbesondere angesichts der wiederholten islamistischen Terroranschläge in diesen Ländern.
«Diese Attentats-Aufforderung verbreitet sich aktuell sehr schnell bei Islamisten. Bereits seit dem Überfall der Hamas auf Israel beobachten wir ständig eine weitere Mobilisierung und Radikalisierung unter Radikalen.» Dies berichtet ein deutscher Staatschützer gegenüber «Bild».
Strassenfeste im Visier der Terroristen
Besonders jetzt in der Fasnachtssaison sind die Sicherheitskräfte besonders besorgt.
Solche Feste seien besonders im Visier von islamistischen Terroristen. Es sei in der Logik der Islamisten ein Angriff auf unsere Art zu leben, meint der Staatschützer.
Weiter sagt er: «Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen. Aber zur Wahrheit gehört auch: Man kann solche riesigen Umzüge und Strassenfeste nicht komplett schützen», warnt der Staatsschützer.
Jugendliche sind besonders empfänglich für Propaganda
Besonders um junge Erwachsene machen sich die Staatsschützer Sorgen: «Gerade Jugendliche sind auf Social Media wie Tiktok und Instagram sehr empfänglich für diese perfide Propaganda».
Mehrere geplante Anschläge von minderjährigen Islamisten konnten kürzlich vereitelt werden.
Der IS spreche junge radikal wirkende Muslime gezielt über persönliche Nachrichten auf Instagram-Profilen an, erklärt der Experte.
Die Nachrichten kommen teilweise aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan. Sobald Vertrauen aufgebaut ist, werden die potenziellen Attentäter in Bombenbau geschult oder zum Angriff mit einem Messer aufgefordert.
Auch in der Schweiz kam es bereits zu einer Messerattacke durch einen IS-Anhänger. Ein Teenager, der sich im Internet radikalisiert hat, sticht 2024 einen Juden in Zürich nieder. Der Mann überlebt.