Überwiegende Zahl der Schulen trotz Corona in Betrieb

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Deutschland,

Die ersten Bundesländer sind in die Herbstferien gestartet. Komplette Schulschliessungen sind bisher die grosse Ausnahme geblieben. Wegen Corona-Fällen müssen aber immer wieder Klassen oder ganze Jahrgänge zu Hause bleiben.

Ein Schild mit der Aufschrift «Diese Schulanlage ist vorsorglich geschlossen» hängt am Eingang einer Schule in Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa
Ein Schild mit der Aufschrift «Diese Schulanlage ist vorsorglich geschlossen» hängt am Eingang einer Schule in Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der überwiegende Teil der Schulen in Deutschland hat bis zum Start der ersten Bundesländer in die Herbstferien den Betrieb trotz Corona wie geplant aufrechterhalten können.

Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Kultusministerien der Länder und eine Auswertung aktuell zugänglicher Meldungen der Ministerien ergab, kommt es vereinzelt zwar zu deutlichen Einschränkungen für Tausende Schüler und Lehrer. Mit Blick auf die Gesamtzahl von rund 40.000 Schulen mit 11 Millionen Schülern und rund 800.000 Lehrern, sind die Zahlen dennoch vergleichsweise überschaubar.

Nach den aktuellsten zum Ende der Woche vorliegenden Daten der zuständigen Landesbehörden oder Kultusministerien der Länder, waren zuletzt knapp 40.000 Schüler und fast 4000 Lehrer wegen Infektionsfällen, Verdachtsfällen oder eigener Infektion in Quarantäne oder als Vorsichtsmassnahme im Fernunterricht. Daneben meldeten Bundesländer, die keine Einzelzahlen zu Schülern veröffentlichen, insgesamt rund 700 Klassen oder Lerngruppen, die zuletzt nicht in der Schule waren. Komplett geschlossen waren den aktuellen Zahlen zufolge 23 Schulen.

Die Bundesländer erheben die Daten ganz unterschiedlich. Manche zählen Schüler und Lehrer in Quarantäne, manche die Zahl der Klassen oder Lerngruppen, die zu Hause unterrichtet werden, manche nur die Zahl der positiv Getesteten. Zudem werden die Daten in unterschiedlichem zeitlichen Abstand und zu verschiedenen Zeitpunkten erhoben. Daher können bundesweit nur sehr grobe Aussagen getroffen werden.

In Baden-Württemberg waren Stand 1. Oktober 194 von 4500 Schulen von Corona-Massnahmen betroffen. 304 Schulklassen waren wegen Infektionen oder Verdachtsfällen nicht im Präsenzunterricht, zwei Schulen waren vollständig geschlossen.

Rund 11.700 von insgesamt 1,65 Millionen Schülern waren kurz vor dem Wochenende in Quarantäne, daneben rund 970 der bayernweit 155.000 Lehrerinnen und Lehrer. Komplett geschlossen waren zwei der mehr als 6000 Schulen im Freistaat.

Die Hauptstadt meldete am Freitag 121 Corona-Fälle an Schulen und Berufsschulen bei Schülern und 27 Fälle bei Lehrern. 80 Lerngruppen - in der Regel Klassen - waren in häuslicher Quarantäne. Der Anteil der Coronafälle liegt sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern im Promillebereich weit unter 0,1 Prozent.

In Brandenburg waren zum Stichtag 1. Oktober rund 25 Lerngruppen und Klassen in Quarantäne. Seit Schuljahresbeginn sind dem Bildungsministerium neun positive Corona-Tests bei Lehrkräften, einer bei einer Praktikantin und 49 bei Schülern bekanntgeworden.

Nach Angaben von Bildungssenator Ties Rabe (SPD) vom 29. September waren 58 der rund 9500 Hamburger Schulklassen sowie 162 Schulbeschäftigte in Quarantäne. Schulschliessungen gab es in Hamburg demnach noch keine. Seit Schuljahresbeginn seien aus den 149 Schulen 355 mit dem Coronavirus infizierte Schüler und Schulbeschäftigte gemeldet worden.

Hessen veröffentlicht regelmässig aktuelle Zahlen im Internet. Demnach konnten am Freitag 5636 von 760.000 Schülern und 511 von 62 500 Lehrern «aufgrund behördlicher Massnahmen derzeit nicht am Präsenzunterricht teilnehmen».

Die aktuellsten Daten im bevölkerungsreichsten Bundesland stammen vom 24. September. Zu diesem Zeitpunkt waren laut Schulministerium 11 von den insgesamt rund 5500 Schulen vollständig geschlossen. 4237 boten «regulären Präsenzunterricht» an. 1776 Lehrer waren in Quarantäne, 149.476 in der Schule. Gut zwei Millionen Schüler nahmen vor Ort am Unterricht teil, 18.149 waren in Quarantäne.

Stand 1. Oktober war an 92 von 3000 Schulen für einzelne Klassen oder Jahrgänge «Distanzlernen» angesagt - manchmal auch vorbeugend wegen Verdachtsfällen. Laut Kultusministerium waren insgesamt 134 Klassen, 84 Lerngruppen und 23 Jahrgänge nicht im Präsenzunterricht. Komplett geschlossen war eine private Berufsfachschule.

Die aktuellsten Daten stammen vom 25. September. Demnach waren in Rheinland-Pfalz wegen Corona-Verdachts 2568 Schüler und 357 Lehrer in Quarantäne. Hinzu kommen 60 Infektionsfälle bei Schülern und 11 bei Lehrern. Zwei Realschulen plus (eigener Schultyp in Rheinland-Pfalz) waren komplett geschlossen.

Stand 30. September war für rund 850 von insgesamt rund 120.000 Schülern sowie für rund 120 von insgesamt rund 9400 Lehrkräften) Quarantäne durch die Gesundheitsämter angeordnet.

Der Freistaat meldete für die Woche vom 21. bis 25. September - neuere Daten liegen noch nicht vor - rund 500 Schüler in Quarantäne. Seit Schuljahresbeginn seien rund 1400 Schüler kurzfristig in Quarantäne gewesen, bei insgesamt rund 413.000 Schülern in ganz Sachsen. Seit Schuljahresstart mussten drei Grundschulen vorübergehend komplett geschlossen werden.

Stand 1. Oktober ging das Kultusministerium auf Nachfrage von 450 bis maximal 500 Schülern in Quarantäne aus. Betroffen seien etwa zehn Schulen. Zudem gebe es weitere Schüler («Gesamtzahl unbekannt»), die aus «schulorganisatorischen Gründen» aktuell «im Fernlernen» seien, beispielsweise, wenn deren Lehrer unter Quarantäne gestellt sind.

In Kiel liegen keine Zahlen zu Schülern in Quarantäne vor, «da allein die Örtlichen Gesundheitsämter über Quarantänen entscheiden», heisst es. Positiv getestet worden seien in den vergangenen 14 Tagen 65 Schüler und 4 Lehrer. Stand 1. Oktober waren drei Schulen in Schleswig-Holstein geschlossen.

Im Freistaat wird im Internet veröffentlicht, welche Schulen zu sind. Stand Freitag waren es zwei. Daneben wird veröffentlicht, an welchen Einrichtungen es Einschränkungen gibt, wo also einzelne Gruppen in Quarantäne geschickt wurden. Das waren Stand Freitag elf. Genaue Zahlen zu betroffenen Schülern und Lehrern gibt es nicht.

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