Ukraine beginnt Militärmanöver mit Nato-Truppen
Mit Blick auf die Unruhen im Nachbarland Belarus trainieren Nato-Truppen in der Ukraine. Die belarussische Armee übt mit Russland an der Grenze zu Polen
Das Wichtigste in Kürze
- Nato-Truppen haben begonnen in der Ukraine zu trainieren.
- Dies ist eine Reaktion auf die anhaltenden Unruhen im Nachbarland Belarus.
- Die belarussische Armee übt derweil mit Russland an der polnischen Grenze.
Mitten im Machtkampf im Nachbarland Belarus (Weissrussland) hält die Ukraine gemeinsam mit Nato-Soldaten ein Militärmanöver ab. Die Übungen begannen am Donnerstag etwa 180 Kilometer von Belarus an der Westgrenze des Landes.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte zum Auftakt: «Schnellstmöglich müssen wir die Anpassung der Streitkräfte der Ukraine an die entsprechenden Strukturen der Allianz erreichen.»
Auch in Litauen, das ebenfalls an Belarus grenzt, übt die Nato. Die belarussische Armee selbst hält an der Grenze zu Polen gemeinsam mit Russland ein eigenes Manöver ab. Seit der Präsidentenwahl in Belarus am 9. August kommt es dort täglich zu Protesten.
Bei der Übung in der Ukraine werden bis zum 25. September bei «Rapid Trident» (deutsch: «Schneller Dreizack») mehr als 4000 überwiegend ukrainische Soldaten mit schwerer Technik und Flugzeugen trainieren. Wegen der Corona-Pandemie sind aber weniger ausländische Streitkräfte dabei als ursprünglich geplant.
Parallel dazu nimmt eine ukrainische Kompanie motorisierter Infanteristen mit mehreren Schützenpanzern an einem US-Manöver in Hohenfels (Bayern) teil. Die ukrainische Armee führt seit Mitte der 1990er Jahre gemeinsame Übungen mit US- und Nato-Truppen durch. Westliche Ausbilder trainieren zudem seit 2015 Ukrainer für den Kampf gegen die von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine.