Ukraine: Drittgrösste Kirche wechselt zum gregorianischen Kalender
In der Ukraine hat die griechisch-katholische Glaubensgemeinschaft den gregorianischen Kalender angenommen. Dies als Zeichen der Abgrenzung von Russland.
Das Wichtigste in Kürze
- Die griechisch-katholische Kirche adoptiert den modernen gregorianischen Kalender.
- Dies hat beispielsweise Einfluss darauf, wann gewisse Kirchenfeste begangen werden.
In der Ukraine hat die den orthodoxen Ritus befolgende griechisch-katholische Kirche in den Übergang zum modernen gregorianischen Kalender beschlossen. Dies als Symbol der Abgrenzung gegenüber Russland.
Der Übergang, der feststehende Feiertage wie Weihnachten betrifft, soll zum Beginn des neuen Kirchenjahres ab dem 1. September erfolgen, teilte die Kirche am Montag mit. Die Termine für bewegliche Kirchenfeste wie Ostern werden wie gehabt berechnet.
Kirche akzeptiert den Papst als Oberhaupt
Nach Schätzungen fühlen sich rund fünf Millionen Ukrainer vor allem in der Westukraine der griechisch-katholischen Kirche zugehörig. Sie erkennt den Papst in Rom als Oberhaupt an.
Traditionell feierten die orthodoxen Christen in der Ukraine genauso wie im benachbarten Russland das Weihnachtsfest erst am 7. Januar.
Staatlicherseits wurde jedoch bereits 2017 der 25. Dezember parallel zum 7. Januar zu einem arbeitsfreien Feiertag gemacht. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor knapp einem Jahr wurde die öffentliche Diskussion stärker, den Kirchenkalender zu wechseln.
Orthodoxe Kirche denkt über diesen Schritt ebenso nach
Die 2019 mit staatlicher Hilfe gegründete Orthodoxe Kirche der Ukraine erwägt ebenfalls einen Übergang zum gregorianischen Kalender. Die lange mit Moskau verbundene ukrainisch-orthodoxe Kirche lehnt als grösste Glaubensgemeinschaft diesen Übergang bisher ab.