Scharfschütze Avi Motola ist einer von mehreren Schweizern, die im Ukraine-Krieg als Söldner kämpfen. Offenbar hat er hierzulande ein dickes Vorstrafenregister.
Der Schweizer Söldner Avi Motola sagt, er würde bei einer Ausreise aus der Ukraine sofort verhaftet. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schaffhauser Sniper Avi Motola (47) kämpft im Ukraine-Krieg für die Ukraine.
  • In der Schweiz drohen ihm deshalb bis zu drei Jahre Gefängnis.
  • Doch der Schaffhauser wird offenbar auch aus anderen Gründen von den Behörden gesucht.
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Vor rund drei Wochen besuchte die «SRF Rundschau» den Schweizer Avi Motola in der Ukraine. Der Schaffhauser Scharfschütze ist einer von mehreren Schweizern, die im Ukraine-Krieg für die ukrainische Seite kämpfen.

Die Schweiz verbietet ihren Staatsangehörigen eigentlich den Dienst in fremden Armeen. Ein Verstoss wird mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft. «In der Schweiz käme ich dann sofort in Untersuchungshaft», sagte er damals.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Wie Recherchen von «Blick» nun zeigen, ist es nicht das erste Mal, dass Motola gegen das Schweizer Gesetz verstösst. Denn schon 2004 verurteilt ihn das Bezirksgericht Hinwil im Kanton Zürich zu 14 Monaten Gefängnis. Unter anderem wegen Urkundenfälschung, Sachbeschädigung, Diebstahl und Verletzung der Verkehrsregeln.

«Kleine Verwahrung» statt Gefängnis

Auch habe er eine Datenverarbeitungsanlage missbraucht und an psychischen Problemen gelitten. Deswegen wird die Strafe für eine «kleine Verwahrung» aufgeschoben: Er muss in stationäre psychiatrische Therapie. Der Vollzug wird aber dem Kanton Schaffhausen übergeben.

Denn: In seinem Heimatkanton macht er sich ebenfalls schuldig. Hier wird er 2005 zu 25 Monaten Haft wegen Raubversuchs, Körperverletzung, Diebstahl, Drohung und Drogendelikte verurteilt. Hinzu kommt Gefährdung eines Lebens.

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Avi Motola (2.v.r.) mit seinen Militär-Kollegen im Ukraine-Krieg.
Avi Motola spricht während seines Fronturlaubs in Kiew mit der SRF-«Rundschau».
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Motola betont: Er sei nicht in die Ukraine gekommen, weil er töten wolle. Seine Motivation sei es, Zivilisten zu retten. (Archiv)
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Avi Motola weiss: Kommt er aus dem Ukraine-Krieg zurück in die Schweiz, wird er verhaftet.

2009 erfolgt der Wechsel in ein externes Wohnheim aufgrund eines Arbeitseinsatzes. Doch bereits am ersten Tag macht sich der heute 47-Jährige aus dem Staub. Er wird erst vier Monate danach im Besitz einer Waffe im Kanton Glarus gefasst. Als er 2010 in der Zürcher Strafanstalt Pöschwies sitzt, wird die «kleine Verwahrung» um fünf Jahre verlängert.

Wird derzeit nicht nur wegen des Einsatzes im Ukraine-Krieg gesucht

Aber die Therapie scheint keine Fortschritte zu bringen. 2017 bricht man die stationäre psychiatrische Therapie ab: Motola soll verwahrt werden, da seine Freilassung wohl als zu risikobehaftet für die Allgemeinheit angesehen wird. Doch mithilfe eines Anwalts wehrt sich der Schaffhauser erfolgreich dagegen.

Statt zur Verwahrung kommt es im August 2017 mit nur wenigen Tagen Vorlaufzeit zur Freilassung – zur Überraschung vieler Justiz-Insider. Seither ist der 47-Jährige offenbar wieder rückfällig geworden.

Denn: Laut «Schaffhauser Nachrichten» wird er aktuell von den Schweizer Behörden nicht nur wegen seines Einsatzes im Ukraine-Krieg gesucht. Er soll möglicherweise in ein Vermögensdelikt verwickelt sein.

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