Ukraine-Konflikt: EU fordert Platz am Verhandlungstisch mit Putin
Europäische Führungskräfte bestehen auf Beteiligung an den Friedensgesprächen. Die EU reagiert auf Trump-Putin-Telefonat mit Forderung nach Mitspracherecht.
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Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten fordern nachdrücklich eine Beteiligung an den geplanten Friedensverhandlungen für die Ukraine. Diese Reaktion folgt auf ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie «Euronews» berichtet.
Das fast 90-minütige Gespräch zwischen Trump und Putin war das erste seit Trumps Amtsantritt im letzten Monat. Laut Trump sollen die Verhandlungsteams beider Länder umgehend mit der Arbeit beginnen, wie «CNN» meldet.
Europäische Führungskräfte äussern Bedenken über eine mögliche Ausgrenzung bei den Verhandlungen.
Verhandlungen zwischen Ukraine und Putin
Die EU-Spitzendiplomatin Kaja Kallas verstärkte diese Position mit einer gemeinsamen Erklärung mehrerer europäischer Aussenminister. Sie betonten die Notwendigkeit der Beteiligung der Ukraine und Europas an allen relevanten Verhandlungen, wie «Xinhua» weiter ausführt.
Christophe Gomart, Vizevorsitzender des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung im Europäischen Parlament, unterstrich die Bedeutung der europäischen Beteiligung. Er verwies auf die erheblichen Investitionen Europas in die Krise, wie «Euronews» meldet.
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Der finnische Premierminister Petteri Orpo meldete sich ebenfalls zur Notwendigkeit der europäischen Einbindung zu Wort. Er forderte einen einheitlichen europäischen Standpunkt und schlug einen ausserordentlichen EU-Gipfel zu diesem Thema vor, wie «Xinhua» berichtet.
Bedenken und Forderungen
Europäische Führungskräfte äussern Bedenken über mögliche Zugeständnisse an Russland. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius kritisierte, dass die USA bereits vor Verhandlungsbeginn Zugeständnisse an Russland gemacht hätten, so «Al Jazeera».
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz warnte vor einem von Trump erzwungenen ungünstigen Friedensabkommen. Ein ein diktierter Frieden sei auf alle Fälle zu verhindern, führt der Bundeskanzler laut «Al Jazeera» aus.
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Mehrere NATO-Verbündete bestehen darauf, dass die Ukraine und Europa nicht von Friedensverhandlungen ausgeschlossen werden dürfen. Der britische Verteidigungsminister John Healey ist der Meinung, dass es keine Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine geben könne, so «PBS».
Ausblick und Konsequenzen
Die Situation stellt eine Herausforderung für die transatlantischen Beziehungen dar. Kaja Kallas hebt die Bedeutung der Stärkung der transatlantischen Bindungen und Europas Rolle in globalen Sicherheitsfragen hervor, wie «European Newsroom» berichtet.
Die europäischen Staaten befürchten, bei einem möglichen Friedensabkommen zwischen den USA und Russland übergangen zu werden. Sie betonen ihre Rolle als verlässlicher Partner und fordern eine aktive Beteiligung an den Verhandlungen.