Ukraine Krieg: 100'000 Russen «schmuggeln» sich über Grenze
In Russland ist das Wort «Ukraine-Krieg» verboten – Verstösse werden mit Gefängnis bestraft. Viele Russen fliehen nun. Etwa nach Armenien oder in die Türkei.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus Angst oder aus Protest verlassen viele Russen das Land.
- Sie fliegen in neutrale Länder wie Armenien oder Georgien.
Nicht nur Ukrainer verlassen im Krieg ihr Land. Auch Russen fliehen – vor Putin, seinem Regime, seiner Oppression.
Dabei handelt es sich gemäss der britischen «DailyMail» vor allem um gut ausgebildete Arbeiter aus der IT-Branche. Diese haben den Vorteil, dass sie von überall aus arbeiten können.
Agenten überprüfen wegen Ukraine-Kriegs Telefone
Über 100'000 von ihnen ist es laut der «DailyMail» bisher gelungen, sich am Flughafen an Sicherheitsbeamten «vorbeizuschmuggeln».
Die Agenten des FSB, des russischen Inlandsgeheimdienstes, überprüfen am Flughafen die Telefone. Sie weisen diejenigen zurück, bei denen sie vermuten, dass sie das Land permanent verlassen wollen. Viele fliegen nach Armenien, einige reisen weiter, in die Türkei, nach Georgien.
In Armenien waren vor dem Ukraine-Krieg nur rund 3500 Russen wohnhaft. Seit dem Ausbruch steigt die Zahl täglich. Rund 20'000 bleiben in der Hauptstadt Jerewan, wo sich bereits ein «Little Moscow» gebildet hat.
In ihrer neuen Heimat würden die Russen zwar nicht überall mit offenen Armen empfangen. Aber «wir werden nicht zurückkehren, bis das Monster weg ist», zitiert die Zeitung eine geflüchtete Russin. Und: «Der beste Weg, gegen Putin zu demonstrieren, ist, das Land zu verlassen», sagt ein 23-jähriger Russe zur BBC.