Krieg

Ukraine-Krieg: Belarus-Armee ist «militärisch nicht viel wert»

Belarus hat Russland Unterstützung im Ukraine-Krieg zugesichert. Wird Machthaber Alexander Lukaschenko für Wladimir Putin militärisch das Blatt wenden können?

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Verbündete im Ukraine-Krieg: Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko und Russlands Präsident Wladimir Putin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland und Belarus stellen im Ukraine-Krieg gemeinsame Truppen auf.
  • Experten zufolge wird diese Unterstützung den Feldzug von Wladimir Putin kaum retten.

Am Montag kündigte Belarus an, Russland im Ukraine-Krieg zu unterstützen. Für die Aufstellung gemeinsamer Truppen werden derzeit tausende russische Soldaten ins Nachbarland verlegt. Rettet Machthaber Lukaschenko damit Wladimir Putins Feldzug?

Wohl kaum, meint Albert Stahel. Auf Anfrage von Nau.ch sagt der Militär- und Strategie-Experte: «Abgesehen von der Benützung des Territoriums von Belarus erreicht Putin durch die Zusammenlegung seiner Streitmacht mit der belarussischen Armee wenig. Die belarussische Armee ist schwach und wenig wirkungsvoll.»

Wohl kein Einsatz im Ukraine-Krieg

Diese Einschätzung teilt auch Nicolas Hayoz, Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Osteuropa-Instituts an der Universität Freiburg. «Russland möchte natürlich Belarus in seinen Krieg gegen die Ukraine ‹einbringen›», sagt er gegenüber Nau.ch. Lukaschenko werde sich aber hüten, «seine kleine Armee, die militärisch gesehen nicht viel wert ist», einzusetzen.

Befürchten Sie eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg?

Dies würde im Innern des Landes nicht akzeptiert werden. Denn: Die vom Diktator gezeichneten Feindbilder der Ukrainer oder der Nato würden von der Bevölkerung kaum geteilt werden. «Der verhasste Diktator Lukaschenko überlebt nur dank Putins Unterstützung, die ihn teilweise auch erpressbar macht», so Hayoz.

Allerdings: Die Bildung gemeinsamer Truppen mit Russland zwinge die Ukraine mehr eigene Streitkräfte an die belarussische Grenze zu konzentrieren. Zuletzt hatte die Ukraine grosse Teile im Osten zurückerobert und russisches Kriegsmaterial beschlagnahmt. Aufgrund der militärischen Niederlagen sah sich Putin zunehmend mit Kritik aus den eigenen Reihen und der Bevölkerung konfrontiert.

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